Brief an libysche Behörden

Grosse Besorgnis um ägyptische Christen

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In einem Brief an die libyschen Behörden zeigt sich die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) sehr besorgt um das Schicksal von in Benghasi verhafteten Christen. Besonders in Gefahr ist derzeit ein ägyptischer Christ namens Mechaeal, der bis 2011 in Benghasi einen Buchladen mit christlichen Büchern betrieb.

Den Christen wird in Libyen unerlaubtes Missionieren vorgeworfen. Im Februar wurden nach Medienberichten in Libyen über 100 Christen verhaftet. Ende Februar wurden Mechaleal und drei weitere ägyptische Christen von Benghasi nach Tripolis überstellt. Inzwischen ist bekannt geworden, dass die libyschen Strafverfolger ihnen auch Spionage vorwerfen. Ihnen droht die Todesstrafe.

Zu Tode gefoltert?

Berichte der Gefangenen lassen darauf schliessen, dass sie im Gefängnis auch gefoltert werden. Am Sonntag (10. März) soll einer der vier ägyptischen Christen vermutlich an den Folgen der Folter gestorben sein. 43 koptische Christen wurden nach Angaben des ägyptischen Konsulats anfangs März freigelassen und nach Ägypten zurückgebracht.

Verstoss gegen Menschenrechte

Die Verhaftung dieser Christen und die weiter andauernde Misshandlung der vier nach Tripolis überstellten Männer verletze internationale Menschenrechte und besonders auch den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, dem auch Libyen angehöre, heisst es im am 7. März 2013 abgeschickten Brief. Die Verfasser des Briefes fordern sodann die libyschen Behörden auf, dahingehend zu intervenieren, dass gegenüber den verhafteten Christen die Menschenrechte respektiert werden. Wenn sie allein deswegen inhaftiert seien, weil sie ihrer religiösen Überzeugung nach lebten, müssten sie unverzüglich freigelassen und alle Anklagen fallengelassen werden.

Der Brief ist unterzeichnet von Marc Jost, Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA, Michael Mutzner, ständiger Vertreter der Evangelischen Weltallianz (WEA) an der UNO in Genf und Heiner Studer, Beauftragter für Religionsfreiheit der AGR.

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen und besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 81 Sektionen mit rund 590 Gemeinden und über 170 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250‘000 Personen geschätzt.

Webseite:
Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA

Zum Thema:
Libysche Salafisten wüten gegen Christen

Datum: 12.03.2013
Quelle: SEA

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