«Eine Gebetserhörung»

Haiti: Alle entführten Missionare freigelassen

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Haiti (Bild: World Bank)
Alle 17 Missionare, die vor zwei Monaten in Haiti entführt worden waren, sind freigelassen wurden. Das gab «Christian Aid Ministries» am 16. Dezember bekannt.

«Wir preisen Gott für die Gebetserhörung – die restlichen zwölf Geiseln sind frei! Danken Sie Gott mit uns, dass alle 17 unserer Lieben nun in Sicherheit sind. Wir danken Ihnen für Ihre Gebete während der letzten zwei Monate. Wir hoffen, Ihnen weitere Informationen zukommen zu lassen, sobald wir dazu in der Lage sind», so die Organisation in einer Mitteilung.

Bereits am 5. Dezember wurde die Freilassung von drei Mitgliedern der gleichen Gruppe bekannt gegeben. Zuvor waren bereits zwei kranke Erwachsene als erste freigelassen worden.

Nach Angaben der BBC gehörten zu der entführten Gruppe sechs Männer, sechs Frauen und fünf Kinder unter 15 Jahren, darunter ein Kleinkind. Die Gruppe wurde entführt, als sie vom Besuch eines Waisenhauses in einer Region östlich der Hauptstadt Port-au-Prince zurückkehrte. Mit Ausnahme eines Kanadiers stammten alle aus den Vereinigten Staaten (Livenet berichtete).

Die Medien berichteten, es sei unklar, ob Lösegeld für die Freilassung der Missionare gezahlt wurde.

«Für die Kidnapper beten» – täuferischer Stil

Die Art und der Ton der öffentlichen Erklärungen von «Christian Aid Ministries» (CAM) und die Gebetsanliegen der Familien der Entführten hatten viele überrascht, da sie einluden, nicht nur um die Befreiung zu beten, sondern auch Gebete für die Entführer und den Wunsch nach Liebe und Vergebung für die Bandenmitglieder enthielten, die die 17 Missionare gefangen gehalten hatten.

Die CAM ist eine Hilfs- und Dienstleistungsorganisation, die von vielen Kirchen auf der eher konservativen Seite des zeitgenössischen täuferischen Spektrums unterstützt wird – von traditionell gekleideten Mennoniten und Amischen.

Hilfe für Rumänien und Haiti

CAM ist heute eine der grösseren täuferischen parakirchlichen Werke. Die 1981 gegründete Organisation war ursprünglich unter dem Namen Christian Aid to Romania (Christliche Hilfe für Rumänien) bekannt; in den angespannten Jahren des späten Kalten Krieges schickten sie Care-Pakete nach Osteuropa, während viele westliche Christen die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang noch als Feinde abtaten.

Heute ist die CAM in einer Vielzahl von Ländern aktiv, in Haiti seit den späten 1980er Jahren. Ihre Langzeithilfe umfasst die Bereitstellung von Schulmaterial für Kinder, von Medikamenten für Kliniken und von Lebensmitteln für ältere Menschen sowie die Verteilung von Bibeln und christlicher Literatur. Zur Kurzzeithilfe gehört der Wiederaufbau nach dem Erdbeben in diesem Sommer. Die Geiseln hatten ein von der CAM unterstütztes Waisenhaus besucht.

Haiti befindet sich in einer sozialen, politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Kontrolle krimineller Gruppen über Teile der Insel führt zu einer großen Unsicherheit für die Bevölkerung und für Ausländer. Entführungen werden sehr häufig gemeldet.

Zum Thema:
Missionare befreit: US-Pastor in Haiti und Kolumbianerin in Mali freigelassen
Entführte Missionare: Update: Entführer fordern 17 Millionen US-Dollar Lösegeld
Haiti: Christliche Helfer entführt: «Bitte betet für uns»

Datum: 19.12.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Evangelical Focus / Christianity Today

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