Southern Baptists enttäuscht

Saddleback ordiniert Pastorinnen – Kritik folgt auf dem Fuss

Zoom
Ordination der drei Pastorinnen der Saddleback Church (Bild: Facebook)
Letzte Woche setzte Rick Warren in der Saddleback Church in Kalifornien drei Frauen als Pastorinnen ein. Die Kritik der Southern Baptists liess nicht lange auf sich warten.  

Es war ein «historischer Moment» für Rick Warren und seine Saddleback-Megachurch: Liz Puffer, Cynthia Petty und Katie Edwards waren die ersten Frauen, die als Pastorinnen ordiniert wurden. Für viele tat Rick Warren damit einen längst überfälligen Schritt. JD Greer, Präsident der «Southern Baptist Convention», zu denen Saddleback gehört, nannte die Ordinierung der Pastorinnen hingegen «enttäuschend».

Ganz klar «komplementär»

Greer ist Pastor der «Summit Church» in North Carolina. In einem Blog am Montag rief er Saddleback auf, «auf das Fundament des Wortes Gottes» zurückzukehren, das nach Greers Überzeugung eine komplementäre Sicht von Mann und Frau enthält. Zur Erklärung: Die komplementäre Sicht betrachtet Mann und Frau als «gleichwertig, aber in der Funktion unterschiedlich», was Frauen von bestimmten Leitungsfunktionen ausschliesst. Die alternative «egalitäre» Sicht zieht die Gleichheit von Mann und Frau in allen Positionen und Funktionen durch.

«Die Summit Church ist kompromisslos komplementär und schämt sich dessen nicht. Darüber hinaus ist die komplementäre Position für uns nicht nur ein Nebenthema, sondern eine biblische Wahrheit, die wir feiern sollen», erklärte Greer weiter. «Wir brauchen glaubende, starke Frauen, die aufstehen und die Gaben gebrauchen, die Gott ihnen gegeben hat. Wir brauchen sie zu Hause, damit sie ihre Familie ermutigen. Wir brauchen sie im Dienst, dass sie uns aufrufen zu geben, zu beten, zu gehen und zu opfern. Wir brauchen sie in der Gesellschaft, dass sie mit Weisheit, Mut und Glauben führen. Und wir müssen treu auf dem Fundament des Wortes Gottes stehen – egal ob es um die Rolle des Pastors oder irgendein anderes Thema geht.»

Test für die Southern Baptists

Al Mohler, Präsident des Southern Baptist Theological Seminary, kritisierte die Ordination der Frauen ebenfalls und erklärte, die Denomination müsse jetzt den Standard der Zugehörigkeit klären. «Es wird jetzt klar, dass einige Gemeinden, einschliesslich grosser und bekannter Kirchen, in direkter Verletzung unseres Glaubensbekenntnisses Frauen als Pastorinnen einsetzen», erklärte er. «Ebenfalls lassen eine Anzahl von Gemeinden, die sich zumindest als Southern Baptists bezeichnen, Frauen am Sonntagmorgen predigen. Die Vereinigung der Südlichen Baptisten kann sich über ihre theologischen Überzeugungen und die Basis unserer Zusammenarbeit keine Unklarheiten leisten. Versuche, das zu leugnen, funktionieren nicht.»

Und weiter: «Die Southern Baptists werden entscheiden, ob sie ihre Lehre ändern wollen. Ich glaube nicht, dass sie das zulassen. Ich glaube nicht, dass die Southern Baptists von der Wahrheit abweichen werden.»

Zum Thema:
Rick Warren: «Covid zeigt fundamentale Schwäche vieler Kirchen»
Livenet-Talk: Authentischer Austausch von Frauen in Leiterschaft
Livenet-Talk: Frausein zwischen Patriachat und Feminismus

Datum: 14.05.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Saddleback Church / Christian Today

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet...
Allianzgebetswoche 2023
Mehr als einmal berichtet die Bibel von einem Apostel Paulus, der in Bedrängnis, Leid und Schwachheit Freude empfindet. Und er fordert auch uns dazu...
Livenet-Top 5
Hunderttausende Besucher haben im Jahr 2022 auf die Seiten von Livenet und Jesus.ch geklickt und eine Vielfalt von Artikeln gelesen. Wir haben die...
Für Ostern 2023
Passend zu Ostern wird die nächste «Viertelstunde für den Glauben» zum Thema «Aufblühen» erscheinen. Sie wird ab Februar 2023 verfügbar sein, bereits...

AKTUELLE NEWS

Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. war nach 500 Jahren der erste deutsche Papst. Mit ihm sass von 2005 bis 2013 ein Intellektueller und Theologe von Weltformat auf dem Stuhl Petri. Nun ist der Papa Emeritus im Alter von 95 Jahren gestorben.
Leihmutterschaft
«Gebärmutter zu vermieten. Suche: Paar mit Kinderwunsch. Biete: Neun Monate Unterkunft für einen Embryo mit Vollpension. Miete gesamt 12000 CHF.» So könnte die Anzeige einer Leihmutterschaft, die in Europa noch verboten ist, aussehen.
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch was bedeutet das? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar 2023. Livenet veröffentlicht die täglichen Andachten, heute mit SEA-Generalsekretärin Viviane Krucker-Baud.
Auf Platz 2 hinter China
Jeder Vierte in Deutschland bezeichnet sich selbst als nicht-religiös oder atheistisch. Das geht aus einer Umfrage in acht Nationen hervor. Nur in China sind mehr Menschen nicht religiös.
Steigende Tendenz
Der jährliche Bericht über die religiösen Gemeinschaften Israels ergibt, dass die christliche Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist. Somit macht ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung des Landes rund 1,9 Prozent aus.
Ganz ohne Angst
Locker und in jugendlicher Sprache erzählt Tabea Tacke in «Fearless – 24 mutige Vorbilder aus der Bibel» die Geschichten von zwölf Männern und zwölf Frauen aus dem Buch der Bücher.

Anzeige

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...