Dan Izzett in der Schweiz

«Lepra, wo ist dein Stachel – Tod, wo ist dein Sieg?»

Als Dan Izzett als Teenager zusehends die Gefühle in Händen und Füssen verlor, war das für ihn keine grosse Sache. Jedem Jungen in seinem Alter würde es so gehen, dachte er sich. Erst (zu) spät wurde die wahre Ursache entdeckt: die Krankheit Lepra. Als Folge musste ein Bein amputiert werden. Dennoch liess er sich nicht entmutigen – er wurde Pastor und hat seither viele ermutigt. Nun spricht er bald in der Schweiz.

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Dan Izzett mit einem anderen Lepra-Betroffenen
Immer grössere Teile seiner Arme und Beine wurden gefühlslos, da und dort tauchten erste Flecken an seinem Körper auf. Izzett kämpfte. Aber nicht gegen die Krankheit, sondern als Soldat im Krieg gegen die Rebellen in seiner Heimat Simbabwe. Auch bei der militärischen Eintrittsmusterung entdeckten die Ärzte nicht, dass er von Lepra betroffen war. Nach dem Dienst arbeitete er bei mehreren Staudammprojekten mit, Konstruktionsarbeiten, die dem Leib alles abverlangen. Er liebte es zudem, im Busch zu leben und Tiere zu beobachten. Bis sein Körper nicht mehr konnte. Nach mehreren Fehldiagnosen wurde sein Schicksal erkannt: Lepra.

«Unrein, unrein!»

Der Mann mit der Glocke und den Rufen «Unrein, unrein» aus dem Film «Ben Hur» kam Dan Izzett in den Sinn, als er die Diagnose Lepra erhielt. Er hat jede Regel gebrochen: Eigentlich bekommen Menschen aus der Mittelschicht kein Lepra. Und Menschen mit weisser Hautfarbe ebenfalls kaum. Doch Dan Izzett aus Simbabwe wurde schon in jungen Jahren mit dem Bakterium infiziert. Meist sind arme Menschen mit dunkler Hautfarbe betroffen, zum Beispiel in ländlichen Gebieten Indiens oder Nepals.

Das Geheimnis

Später, nach einer Infektion, musste Dan ein Bein amputieren lassen. Aus Angst vor dem Stigma und davor, ausgestossen zu werden, verheimlichte er die Krankheit. Anstecken konnte er nach der Einnahme von Medikamenten ja niemanden mehr. Doch er warf sein Leben nicht weg. Er wurde Pastor einer Gemeinde. Zudem setzte er sich für Personen ein, die am Rande der Gesellschaft lebten. Beinahe dreissig Jahre lebte Dan Izzett mit diesem Geheimnis. Wenn jemand fragte, warum er ein Bein hatte amputieren müssen, antwortete er stets, dass dies wegen einer bakteriellen Erkrankung gewesen sei – mit dieser Auskunft gaben sich die Fragesteller jeweils zufrieden.

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Dan Izzett mit seiner Frau Barbara
Als Dan und seine Frau – die ebenfalls infiziert worden war – ihre Lebensgeschichte öffentlich machten, strömte ihnen tiefe Annahme entgegen.

Heute ist Dan Izzett für die Lepra-Mission tätig und hat bereits in vielen Ländern sowohl kranke wie auch gesunde Menschen ermutigt.

Dan Izzett begegnen

Vielen Unbekannt: Lepra ist heilbar. Mit Tabletten kann das Bakterium innerhalb einiger Monate aus dem Körper gewiesen werden. Die bis dahin entstandenen Schäden sind jedoch irreparabel. Wird die Krankheit früh erkannt, sind in der Regel noch keine grösseren Probleme eingetreten. In manchen Ländern wird das Leiden aber immer noch als Fluch der Götter angesehen. Betroffene verbergen ihre Lage deshalb, anstatt zum Arzt zu gehen. Mit Aufklärungs-Kampagnen und Lepra-Spitälern sorgt die Lepra-Mission für Verbesserung.

Dan Izzett erzählt seine Geschichte am 2. November 2017, 14.00 Uhr in Herzogenbuchsee bei einem öffentlichen Seniorennachmittag des EGW (Evangelisches Gemeinschaftswerk) an der Heidenmoosstrasse 25.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen mit Dan Izzett finden Sie hier.

Zum Thema:
Ein Mann, ein Bein: Trotz Amputation nie aufgegeben
Jubiläum und neue Büroräume: Im Einsatz für eine Welt ohne Lepra
In einer Woche im Kino: Hollywoods «Ben Hur»: Keine Berührungsängste vor Lepra

Datum: 29.10.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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