«Passion 21»

Die Ostergeschichte wird neu erzählt

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Judas und der Hohepriester Kaiphas (Bild: Michael Böhmländer)
Die Geschichte vom Tod und der Auferstehung Jesu bringt das Schauspielhaus Füssen in diesem Jahr auf die Bühne. Am 29. April 2022 können die Besucher die neuartige Sicht- und Erzählweise «Passion 21» auch in Wetzlar live erleben.

Das Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen erzählt in dieser Spielzeit in «Passion 21» die Geschichte vom Tod und der Auferstehung Jesu Christi. Darüber hinaus ist das Werk am 29. April in der Buderus-Arena in Wetzlar zu sehen. In den 75 Minuten betrachten Pilatus, Hohepriester, Judas, Petrus, Maria Magdalena das Leben und Sterben Jesu aus ihrer Perspektive.

In der Inszenierung selbst kommt Jesus Christus nicht vor. Stattdessen schildern dessen Wegbegleiter ihre Sicht der Dinge. Regisseur Manfred Schweigkofler hofft, dass es im dritten Anlauf gelingt, das Stück auf die Bühne zu bringen. Eigentlich sollte die multimediale Neuinszenierung der Passionsgeschichte bereits 2020 gezeigt werden. Die Corona-Pandemie machte dem Projekt seitdem einen Strich durch die Rechnung. Im Frühjahr 2021 verfilmte das Team mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne den Stoff. Die Uraufführung für das 75-minütige Stück ist am 7. April. In Wetzlar ist das Ensemble am 29. April zu Gast inklusive einer Schulaufführung.

Den Blick auf Ostern verändern

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Regisseur Manfred Schweigkofler
Schweigkofler möchte als Ideengeber in der Neuinszenierung den Blick auf die Ostergeschichte verändern. Sein Anspruch sei es, mit Passion 21 eine zeitlose Geschichte ins 21. Jahrhundert zu bringen. Dafür setzt er auf den Einsatz von vier 180-Grad-Projektoren, Hollywood-reifer Musik und Surround-Sound – sowie fünf Hauptakteure.

Anna Hofbauer, bekannt aus dem Stück «Die Päpstin», wird die Rolle der Maria Magdalena übernehmen. Pirmin Sedlmeier steht als Petrus an der Seite von Christopher Brose als Judas. Michael Grimm spielt analog zum Film den Hohepriester Kaiphas. Pilatus wird von Stephan Lewetz dargestellt und als Journalistinnen berichten Vera Horn und Nina Treiber als Darstellerinnen vom Geschehen.

Geschichte Jesu aus fünf Perspektiven

Darsteller Michael Grimm betonte, dass es herausfordernd sei, das Stück nach dem Film als echtes Theaterstück umzusetzen. Ihn reize an dem Format, dass die Geschichte Jesu nicht aus dessen Sicht, sondern aus fünf anderen Blickwinkeln erzählt werde. Das grösste Fest des christlichen Glaubens brauche keine bombastische Präsentation, erklärte er auf Nachfrage von PRO. «Passion21» sei auch nicht mit dem Konzept der Passionsspiele in Oberammergau vergleichbar.

Hofbauer machte in einer Videobotschaft deutlich, dass sie nie den Bezug zur Kirche verloren habe. Die kritische Auseinandersetzung mit Kirche und Glaube sei ihr immer wichtig gewesen. Als Maria Magdalena komme sie nun noch näher an Jesus heran.

«Jeder der Charaktere findet dabei seine eigene Melodie und seinen eigenen Rhythmus», ergänzt Schweigkofler: Jesus Christus sei zwar nicht da. Und doch drehe sich alles um ihn. Der Regisseur verspricht: «Die multimediale Technik holt die Zuschauer mitten ins Geschehen.» Die Aufführung sei eine Mischung aus geschichtlicher Erzählung, Theater, Video-Mapping, alter und neu komponierter Filmmusik, Klangbildern und Tanz.

Musik aus Hollywood und dem Hebräischen

David Hüger betonte gegenüber PRO, dass er bei der Musik eine Mischung aus Hollywood-Soundtracks sowie aramäischen und hebräischen Melodien gewählt habe. Hüger wies auf die Strahlkraft der Person Jesu hin und dass er persönlich sich in Zügen einiger Charaktere wiedererkenne. Für die Umsetzung der Produktion ist der Verein «Passion» unter der Leitung von Yngvar Aarseth verantwortlich.

Ob das Stück auch an anderen Orten aufgeführt wird, ist bisher noch nicht klar: «Wetzlar ist die Feuertaufe. Danach schauen wir, wie es an andere Orte weitergetragen werden kann.» Der Zugang zur Halle und die Zuschauerzahlen richten sich nach den dann gültigen gesetzlichen Vorgaben. Eintrittskarten sind auf der Webseite erhältlich.

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Zur Webseite:
Passion 21

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Datum: 01.02.2022
Autor: Johannes Blöcher-Weil
Quelle: PRO Medienmagazin

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