Religion ist am Aussterben, so die Einschätzung von Atheisten. Dem widerspricht der argentinische Evangelist Luis Palau. Das sei einzig Wunschdenken von Menschen ohne einen Glauben.
Der argentinische Evangelist Luis Palau.
«Wir werden getäuscht von einer Splittergruppe, die sich über das Christentum lustig macht», resümiert Luis Palau. Und selbst wenn Umfrageinstitute von einem Rückgang sprechen, «brauchen wir nur in die Kirchengeschichte zurückzuschauen. Dann nimmt die Panik schnell ab.»
Palau, 1934 in Buenos Aires (Argentinien) geboren, erinnert an die erste grosse Erweckung durch den englischen Theologen John Wesley (1703 – 1791) und anderen. Diese Zuwendung zum Glauben erfasste verschiedene Länder, unter anderem auch die USA.
Auf und ab schon in früheren Jahrhunderten
Doch danach ging das Interesse am Glauben vielerorts verloren. Später aber folgte eine zweite, breite Erweckung unter anderem durch den amerikanischen Pastoren Charles Finney. Erneut fanden viele Menschen in den 1830er-Jahren zum christlichen Glauben.
Aber in den 1880er-Jahren verzeichneten die christlichen Gemeinschaften erneut eine Fluktuation der Mitglieder. Besonders nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er-Jahren, Palau spricht von einer «wilden Party-Zeit».
Liberale sind gefährdet
Doch Mitte des 20. Jahrhunderts füllten sich die Gemeinden wieder. Palau sagt, dass die Religiosität in Wellen kommt. Es könne also sein, dass die Menschen heute ein weniger verbindliches geistliches Leben führen als die vorangegangenen Generationen.
«Das ist sehr ernstlich, doch in Panik müssen wir nicht verfallen», sagt Palau. Allerdings hätten viele der liberalen Denominationen viele junge Menschen verloren. «Diese Kirchen müssen aufwachen, ansonsten gehen sie tatsächlich ein.» Deshalb sei es wichtig, dass die Verkündigung die Bibel und Christus im Zentrum habe. Er schäme sich nicht darüber zu predigen. «Ich spreche über die Ewigkeit, wie jemand anderes über Baseball.»