Hohes Lösegeld gefordert

Missionarin in Nigeria entführt

Die amerikanische Missionarin Phyllis Sortor wurde am Montagmorgen in der zentralnigerianischen Stadt Emiworo auf dem Gelände einer christlichen Schule von maskierten Männern entführt. Die Entführer verlangen 300'000 Dollar für ihre sichere Rückkehr.

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Phyllis Sortor
Phyllis Sortor war Missionarin der Free Methodist Church in den USA und Mitglied einer Methodistenkirche in Seattle. «Heute morgen früh wurden wir informiert, dass Rev. Phyllis Sortor, unsere Missionarin in Nigeria, durch mehrere Personen vom Gelände der Hope Academy in Emiworo entführt worden ist», teilte die Kirche am Montag mit. Die US-Botschaft wurde benachrichtigt und das Aussenministerium und der FBI arbeiten zusammen mit örtlichen Behörden, um sie zu finden und zu retten. «Wir rufen Christen in den USA auf, gemeinsam für die Sicherheit und die schnelle Befreiung von Phyllis zu beten», schrieb die Kirche auf ihrer Website.

Mehrere Schulen aufgebaut

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Phyllis Sortor hat mehrere Schulen in Nigeria eröffnet.
Phyllis Sortor kommt aus einer Arbeiterfamilie. «Wir könnten nie und nimmer so viel Geld aufbringen», erklärte ein Mitglied ihrer Familie. «Auch die Kirche ist nur eine kleine Gemeinde.» Phyllis hat – zusammen mit ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann – seit 15 Jahren in Nigeria gearbeitet, Kinder unterrichtet und Schulen aufgebaut. Eine besondere Freundschaft mit einem Clan von Fulani-Nomaden ermöglichte es ihr, mehrere Schulen für deren Kinder aufzubauen. Die letzte von ihnen wurde im Januar eröffnet. «Wir haben lange und hart für diese Schule gearbeitet und freuen uns sehr, dass wir gestern, am 29. Januar 2015, zum ersten Mal die Türen öffnen konnten», schrieb sie in ihrem letzten Rundbrief. «Wir haben mit 82 Kindern angefangen, von denen 58 Muslime sind – Fulani-Kinder aus einem Lager in der Nähe. Wir haben zwei hervorragende Hausa-sprechende Lehrer für diese Fulani-Kids. Die Eltern arbeiten wunderbar mit, schicken Essen und sorgten sogar für Wächter an der Schule! Wir haben sechs Lehrer und weiteres Personal – alle, die ich kenne, sind Christen. Mit Gottes Hilfe werden wir diese Schule zu etwas Grossartigem machen!»

Täterschaft noch unbekannt

Bisher gibt es keine Hinweise, dass Phyllis Sortor durch Boko Haram gekidnappt wurde, die mehr im Norden des Landes operieren. In der Vergangenheit ist es in Nigeria oft vorgekommen, dass lokale Gangs Ausländer entführen, um Lösegeld zu erpressen.

Zum Thema:
Nigeria: Mit Friedensliturgie auf Gewalt der Boko Haram reagieren
Wie Saulus zum Paulus: Erste Boko-Haram-Mitglieder werden Christen
«Kalifat» ausgerufen: Nigeria: Boko Haram ändert Taktik
Gebet für die islamische Welt: Boko Haram in Nigeria

Datum: 26.02.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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