In
Madagaskar hat der Global Outreach Day 2019 schier unglaubliche Auswirkungen
gehabt: Rund 400'000 Menschen sind zum Glauben an Jesus gekommen. Koordinator
Rija Ratsjmbajaona war letzte Woche bei Livenet zu Besuch und erklärte die
Hintergründe.
Rija Ratsjmbajaona (rechts) mit Geschäftsführer Beat Baumann im Livenet Büro
Madagaskar, der Inselstaat im südwestlichen
Afrika, ist bekannt für seine wunderbare Natur. Ein grosser Teil der rund 26
Millionen Einwohner sind geprägt vom Katholizismus und Animismus. Nur ein Prozent
sind evangelisch. Einerseits haben Islamisten den Plan, durch den Bau von 5'000
Moscheen das Land zu islamisieren, andererseits wurden alleine dieses Jahr am Global
Outreach Day eine halbe Million Menschen mitdem Evangelium erreicht. Möglich war das
nur, weil sich 2'000 Kirchen und 150'000 Christen mobilisieren liessen.
Das
Resultat ist überwältigend: 400'000 Menschen entschieden sich, Jesus
nachzufolgen, 80'000 neue Gläubige wurden schon getauft, es geschahen
Heilungen und Befreiungen und rund 500 neue Gemeinden wurden im Urwald gegründet.
«Jesus?
Vielleicht im nächsten Dorf?»
Ein Dorf in Madagaskar
Menschen kommen in grossen Zahlen zum Glauben,
vor allem in der Regenwald-Region im Inneren des Landes. «Wir wollen keine Zeit
verschwenden», erklärte Rija im Interview mit Livenet. «Im Regenwald leben rund
62 Prozent der Bevölkerung des Landes – Millionen von Menschen, die noch nie
überhaupt etwas von Jesus gehört haben.» Er erinnert sich: «Als wir vor Jahren
zum ersten Mal mit dem Helikopter in einem Dorf landeten und die Leute fragten 'Kennt ihr Jesus?', schüttelten sie den Kopf und meinten 'Hier lebt er nicht;
vielleicht findet ihr ihn im nächsten Dorf…'.»
Und er fährt fort: «In den
Städten haben die Menschen das Evangelium schon acht oder zehn Mal gehört. Wir haben
hier vor allem Protestanten und Katholiken, und die evangelisieren nicht. Wenn
man mit den Leuten redet, sagen sie 'wir sind schon Christen'. Die Leute sind
verwestlicht und meinen, wenn sie eine Kirche oder ein Gebäude haben, sind sie
schon Christen. Und wenn man eine neue Gemeinde gründen will, muss man zuerst
ein Gebäude haben. Im Regenwald haben wir ein Treffen von 20 oder 40 Christen,
und das ist dann die Gemeinde.»
Fünfjahresgehalt
für eine Bibel
Der geistliche Aufbruch in Madagaskar
geschieht mitten in einer Zeit, in der Muslime eine aggressive
Expansionspolitik auf der Insel betreiben. «Sie bringen alle drei Monate 10 Imame ins Land. Jeder heiratet fünf Frauen»
beschreibt Rija die Vorgänge. «Sie wollen, dass Madagaskar 2038 wie der Sudan
ist.» Muslime bekamen die Erlaubnis, 6'000
Moscheen zu bauen, 2'000 sind bereits gebaut. «Sie kommen, kaufen alle Bibeln
und christliche Literatur auf und verbrennen es dann. Sie zahlen bis zu 120
Dollars für eine Bibel – das ist ein Fünfjahresgehalt im Regenwald.» Nicht alle
Christen könnten derartigen Verführungen widerstehen.
Synergie von Strategie und Heiligem Geist
Der Aufbruch in
Madagaskar kam natürlich nicht über Nacht. Die gegenwärtige reiche Ernte speist
sich aus verschiedenen Quellen. Im August 2010 wurde eine strategische
Gemeindegründungs-Initiative lanciert in Zusammenarbeit mit lokalen und
internationalen Organisationen. 45 Gemeindegründer wurden geschult, es folgten
weiterführendes Training und Coaching. Ziel der Initiative war es, in 15'000
Dörfern unter kaum erreichten Menschen Gemeinden zu gründen, unter massiver
Verwendung von kleinen GPS-Empfängern. Konkret sollen bis 2020 über 6'000 Gemeinden
gegründet werden.
Die Initiative wird seit 2010 von Dinah Ratsimbajaona, dem
Bruder von G.O.D.-Koordinator Rija, koordiniert. Dinah kommt aus Madagaskar und
hat mehrere Jahre als DAWN Associate Erfahrungen mit GPS-Forschungsarbeiten in
der Regenwald-Provinz Toamasina gesammelt. Derzeit ist Dinah nationaler Leiter
der Evangelischen Allianz Madagaskar (AEM).
Ein Schlüssel-Kriterium: Zeichen und Wunder
Eine andere Quelle ist ein geistlicher Aufbruch durch einen
einfachen Mann, der vierzig Tage fastete und betete und dann begann, für Kranke
zu beten. «Es geschahen viele Wunder und es
herrschte ein Chaos in der Stadt. Dann mietete der Mann ein Stadion und
predigte. Viele nahmen Jesus an und wurden vom Heiligen Geist erfüllt»,
berichtet Rija aus diesem Aufbruch. Er selbst begann dadurch, für Kranke zu
beten, obwohl er Angst hatte und nicht wusste wie. Aber als er seine erste
Heilung erlebte, sei er mutig und offensiv geworden. Heute liebt
er es, für Kranke zu beten und bezeichnet Zeichen und Wunder in der Kraft Jesu
als eines der Schlüssel-Kriterien, dass viele Menschen zum Glauben an Jesus
kommen.
So seien inzwischen in Madagaskar sechs mal
Tote auferweckt worden – zuletzt am Global Outreach Day 2019. Ein Pastor kam
vom Einsatz heim und erfuhr, dass seine sechsjährige Tochter seit vier Tagen
gestorben war. Er betete für sie, und sie wurde wieder lebendig. Nach einigen
Tagen kehrte auch ihr Verstand und ihre Orientierung zurück, denn sie hatte
intensiv den Himmel erlebt.
Grosse
Ziele für «GO 2020»
Für «GO 2020»im nächsten Jahr haben sich die Gemeinden in Madagaskar das
Ziel gesetzt, eine Million Menschen zu Jesus zu führen und 2'000 Gemeinden zu
gründen, für die er 1'500 Gemeindegründer schult. «Wir machen es heute anders
als früher», erklärte er. Es gibt immer noch öffentliche Auftritte wie
Gospelsinger oder Flashmobs, aber statt donnernder Busspredigten auf dem
Marktplatz suchen Christen heute – mit Hilfe der 3-Schritte-Strategie – zuerst
eine natürliche Beziehung zu Menschen; wenn diese neugierig sind auf das
Evangelium, bringen die Christen ihr persönliches Zeugnis.
Bei seinem Besuch im
Livenet- und G.O.D. Hauptquartier in Bern ermutigte Rija denn auch die
anwesenden Besucher: «Geh hinaus, denn du bist ein wandelndes Wunder Gottes».