US-Bundesstaat Arizona

Christen müssen homosexuelle Paare nicht bedienen

Während in Europa der staatliche Schutz von Homosexuellen gestärkt wird, geht es in Teilen Amerikas in eine ganz andere Richtung: Christen in Arizona dürfen homosexuelle Kunden sogar aus religiösen Gründen abweisen.

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In Arizona haben am Freitag zahlreiche Gegner eines neuen Gesetzes demonstriert. Es erlaubt Unternehmern, homosexuelle Kunden aus Glaubensgründen abzulehnen.
Ein neues Gesetz im US-Bundesstaat Arizona besagt, dass Christen homosexuelle Kunden aus religiösen Gründen abweisen dürfen. Das Gesetz ist zwar noch nicht in Kraft, aber das Parlament in Arizona hat das Gesetz bereits durchgewunken. Die republikanische Gouverneurin Jan Brewer könnte es in der kommenden Woche unterzeichnen.

Christen vor Diskriminierungsvorwürfen geschützt

Der neuen Regelung zufolge dürfen Christen homosexuelle Kunden aus Glaubensgründen ablehnen. Laut der Zeitung The Guardian würde es Gläubige zudem vor Diskriminierungsvorwürfen schützen, wie das Christliche Medienmagazin «pro» berichtet. Die republikanische Mehrheit im Parlament Arizona argumentierte, auf diese Weise werde die Religionsfreiheit geschützt. Dabei beriefen die Politiker sich auf den Fall eines Fotografen in New Mexiko, der sich weigerte, ein homosexuelles Paar bei dessen Hochzeit zu fotografieren, und deshalb verklagt wurde. Ähnlich erging es einem Konditor in Colorado, der keinen Kuchen für die Hochzeit eines homosexuellen Paares backen wollte. Gegner des neuen Gesetzes warnten jedoch davor, dass nun Homosexuellen etwa auch die Bedienung in einem Restaurant verweigert werden könne.

Arizona in der Vorreiterrolle?

Arizona ist laut «Guardian» der bisher einzige US-Staat, in dem eine solche Regelung vom Parlament verabschiedet wurde. Bestrebungen dazu gab es jedoch auch in Ohio, Mississippi, Idaho, South Dakota, Tennessee und Oklahoma. In Arizona ist auch die Homo-Ehe verboten. Bereits im vergangenen Jahr lag der Gouverneurin Brewer ein ähnliches Gesetz zur Unterzeichnung vor. Damals legte sie ihr Veto ein. US-Medien zufolge ist ihre Entscheidung im neuen Fall unsicher. Dem TV-Sender CNN sagte sie: «Ich denke, jeder, der ein Unternehmen betreibt, kann sich aussuchen mit wem er zusammenarbeitet und mit wem nicht.» Zweifel äusserte sie jedoch daran, ob dies gesetzlich festgeschrieben werden müsse.

Zum Thema:
Europa verabschiedet sich von seinen Werten
Diskriminierung von Homosexuellen soll bestraft werden
Wunsch nach Veränderung: Wüstenstrom betreut 300 Homosexuelle
Kontroverse: Diskussion über Therapien für Homosexualität
Dossier «Sexualerziehung»

Datum: 25.02.2014
Quelle: pro Medienmagazin

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