Neues Album von Jesus Culture

Wie man trotz Schwierigkeiten am Glauben festhalten kann

Vor einer Woche ist das neue Live-Album von «Jesus Culture» auf den Markt gekommen. Es sei wohl das beste ihrer Karriere, sagt Frontfrau Kim Walker-Smith. Warum? Weil die Lieder in extrem schweren Situationen und Glaubenskrisen entstanden sind.

Zoom
Kim Walker Smith
Aufgenommen wurde das neue Album in der Gemeinde «Jesus Culture Sacramento», die gerade erst ihr einjähriges Jubiläum gefeiert hat. Eineinhalb Monate nahm die Band jeden Sonntag den Lobpreis auf, bis die zwölf Songs – alles Originale der Band – vollständig waren. Für Frontfrau Kim Walker-Smith zeigen die Lieder des Albums viel «Reife»: «Sie sind alle in der Tiefe entstanden und sind alles Originale. In Bezug auf das Liederschreiben habe ich das Gefühl, dass es unser bisher bestes Album ist!»

Glaubensprüfungen und verlorene Hoffnung

Zoom
Cover des neuen Albums «Let it echo»
Doch, so Walker-Smith, sei «Let it Echo» in einer der härtesten Zeiten für die Gruppe entstanden, die Lieder widerspiegeln Glaubenskämpfe und Schmerzen. «Die vergangenen eineinhalb Jahre waren vermutlich die heftigsten, die wir als Jesus Culture-Familie erlebt haben», erklärt Kim Walker-Smith. Im Dezember 2014 wurde unter anderem das Baby von Bandmitglied Chris Quilala tot geboren. «Wenn man davon spricht, dass der Glaube geprüft wird oder von Momenten, in denen du die Hoffnung verlierst oder dich einfach verloren fühlst – das kenne ich gut. Einer meiner Kämpfe im vergangenen Jahr war die Frage an Gott: 'Siehst du mich überhaupt? Bist du hier mit mir? Siehst du, mit was ich hier kämpfe?' … Ich hatte manchmal einfach das Gefühl, dass Gott so weit weg ist…»

Bewusst entscheiden, sich Gott zu nähern

Alle Mitglieder der Gruppe hätten solch schwere Zeiten durchgemacht und mit Schwierigkeiten gekämpft. Doch «für uns bedeutete das einfach der bewusste Entschluss, uns für Gott zu entscheiden und uns zu entscheiden, uns an ihn zu drücken, ihn zu lieben, ihm zu vertrauen und ihn beim Wort zu nehmen! Es ist eine harte Entscheidung, diesen Entschluss zu treffen und dich auf Gott zuzubewegen, wenn du verletzt wurdest, böse bist, dich verloren fühlst oder einfach keine Hoffnung mehr hast. Es braucht viel Mut und Kraft. Und das ist eines der wunderbaren Dinge daran, wenn man eine Gemeindefamilie hat, die zusammen mit dir durch diese Situation geht…»

In Perfektion gefangen…

Auch für Kim Walker-Smith war es kein einfaches Jahr. «Mein kleiner Sohn wurde drei Wochen nachdem Quilalas ihr Baby verloren hatten geboren. Es war eine Mischung aus Gefühlen, die in mir hochkamen. Einerseits war es so schwer zu sehen, wie meine guten Freunde durch diese Situation gehen müssen. Auf der anderen Seite waren da aber auch meine eigenen Ängste und Sorgen mit allem, was auf mich zukam… Ich fühlte mich, als ob alles um mich herum so 'menschlich-schwach' war und ich konnte Gott nicht erlauben, nah an mich heran zu kommen. Ich hatte das Gefühl, dass für ihn alles perfekt sein musste.»

…doch für Jesus ist das Chaos kein Problem

Sie versuchte, perfekt zu sein – und scheiterte kläglich. «Ich schaffte es einfach nicht und letztlich sagte Jesus zu mir: 'Ich will keine Perfektion. Ich möchte einfach nur dich! Ich möchte einfach nur deine Einladung, zu dir kommen zu dürfen und bei dir zu sitzen. Ich habe keine Angst vor dem Chaos, Chaos macht mir keine Sorgen. Lass mich einfach neben dir sitzen, inmitten von all dem, und bei dir sein…'» Dies habe alles komplett verändert.

All diese Situationen finden sich in den Liedern des neuen Albums wieder. Es geht immer wieder darum, Gott trotz aller Schwierigkeiten und Probleme zu vertrauen. «Ich glaube, alle Songs dieses Albums widerspiegeln die Reise, auf der wir uns in den vergangenen 1,5 Jahren befanden. Sie sah für jeden von uns unterschiedlich und doch irgendwie sehr ähnlich aus.»

Ein Leben, hundertprozentig für Gott

Auf die Frage hin, wie es kommt, dass die Band und sie als Leadsängerin so stark von Gott gebraucht werden, antwortet die zweifache Mutter: «Das geht auf meine Entscheidung von vor vielen Jahren zurück, mein Leben hundertprozentig Gott hinzugeben. Ich habe nichts und niemandem erlaubt, mir wichtiger zu werden als Gott. Seine Gegenwart, ihm nachzueifern und mit ihm zu gehen hat für mich höchste Priorität.»

Walker-Smith selbst wird es in diesem Jahr aufgrund ihrer jungen Familie etwas ruhiger angehen lassen. «Ich nehme mir eine kleine Auszeit in diesem Jahr, denn es war für uns echt schwierig, insbesondere für die Kleinen. Wir wollen weiterhin Schritt für Schritt Gott nachfolgen, ihm vertrauen und einfach darauf warten, was er für uns vorbereitet hat.»

Zum Album:
Album von «Jesus Culture» (Deutschland / Schweiz)

Zur Webseite:
Jesus Culture

Zum Thema:
Kim Walker-Smith: Sängerin von «Jesus Culture» bringt neue Solo-CD
Unvorstellbarer Verlust: Totgeburt
Gott vertrauen: Auch wenn das Schicksal dazwischen kommt

Datum: 22.01.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Die fromme Chronik 2022
Nachdem wir im ersten Teil unseres Jahresrückblicks vor allem Personen und Themen in den Vordergrund gestellt haben, wollen wir uns nun eher...
Faktencheck Christentum
Die meisten Menschen waren während des grössten Teils der Menschheitsgeschichte Analphabeten. So konnte die Welt keine Fortschritte machen. Eine...
Der Rückblick auf 2022
Die Ereignisse gehen so schnell vorbei – und vergessen. Was hat die christliche Welt im Jahr 2022 beschäftigt? Wir versuchen einen – klar subjektiven...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...