Israelkritische Stimmung

Friedliche Anti-Israel-Kundgebung in Zürich

Rund 1'000 Personen haben am 18. Juli in Zürich ein Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen gefordert. Die Kundgebung verlief friedlich. Trotzdem sind christlich-jüdische Organisationen besorgt über die zunehmende Anti-Israel-Stimmung in Europa.

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Bei der Anti-Israel-Kundgebung am 18. Juli 2014 in Zürich
Das Demonstrationsrecht dürfe nicht dazu verwendet werden, um direkt oder indirekt Drohungen gegen die jüdische Bevölkerung in Zürich und in der Schweiz zu äussern. So das mahnende Wort von SEK-Vizepräsident Peter Schmid in seinem Appell im Vorfeld der Protestkundgebung gegen Israel. Etwa tausend Menschen nahmen an der Demo für die Palästinenser teil.

Demonstration verlief friedlich

Auf Facebook wurde im Vorfeld zur Demonstration gegen die Juden Stimmung gemacht. Einige schlugen vor, die Demonstration ins Zürcher «Judenviertel» zu verlegen, wo man den «Scheissjuden die Fresse polieren» oder «jeden Zionisten steinigen» sollte. Trotz diesen antisemitischen Äusserungen verlief die Demonstration am Samstag friedlich. Dies dürfte mitunter den mahnenden Worten verschiedener Organisationen zu verdanken sein. Aber auch dem Aufruf von Camille Sonderegger, der Bewilligungsinhaberin der Kundgebung und Mitglied der palästinensischen Bewegung «Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel». Sie sagte, dass Rassismus und Diskriminierung nicht geduldet würden.

Die Anwesenden an der Protestkundgebung in Zürich wurden aufgerufen, Druck auf die westlichen Regierungen zu machen und die Unterstützung von Israel zu beenden. Den Reden folgten jeweils laute Rufe, wie: «Free Palestine», «Allahu Akbar» und «Viva Palestina».

Besorgnis über Brandreden gegen Juden

Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft CJA beider Basel äussert sich in einer Mitteilung besorgt über die aufblitzenden Brandreden, die zum Mord an jüdischen Menschen aufrufen. «Steht ein für jüdische Menschen weltweit», schreibt Pfarrer Lukas Kundert, der Präsident der CJA, in einem öffentlichen Aufruf. «Es berührt und beschämt mich zutiefst, dass während vieler Tage über 1'500 Raketen von palästinensischen Autoritäten auf israelisches Territorium gefeuert wurden, ohne dass ein Aufschrei durch die Bevölkerung gegangen wäre. Der Aufschrei erfolgt jetzt, da sich Israel wehrt.»

Viele Kommentare der grossen Medien seien zwar ausgewogen, heisst es in der Mitteilung der CJA beider Basel. Trotzdem würden Demagogen die Gelegenheit wahrnehmen, nun bei Demonstrationen und in den sozialen Medien gegen Israel Stimmung zu machen und gegen Jüdinnen und Juden zu hetzen. Pfarrer Lukas Kundert appelliert an die Schweizer Bevölkerung, dies nicht zu tolerieren und für die jüdischen Mitmenschen daheim und weltweit einzustehen.

Zum Thema:
Antisemitismus weltweit: Rückgang antisemitischer Zwischenfälle um einen Fünftel
Nach sieben Jahren Perez: Israels neuer Präsident heisst Reuven Rivlin
Christoph-Merian-Verlag: Eine App – 800 Jahre jüdische Geschichte

Datum: 21.07.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / idea

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