Drei Monate danach

Nepal zwischen Wiederaufbau und drohender Monsunsaison

Viele Hilfsorganisationen unterstützen auch drei Monate nach den schweren Erdbeben in Nepal die Bevölkerung beim Wiederaufbau. Besonders in Gefahr stehen die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Ein Lagebericht von Rebekka Schmidt.

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Nach der Nothilfe folgt jetzt der eigentliche Wiederaufbau in Nepal und die Vorbereitung für die Regenzeit.
Genau drei Monate ist es her, dass Nepal von einer der tödlichsten Katastrophen in der Geschichte des Landes heimgesucht wurde. Durch die Erdbeben am 25. April und 12. Mai starben 8'800 Menschen, über 22'000 wurden verletzt. Doch wie ist die Situation drei Monate später?

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Nepalesisches Mädchen vor Notunterkunft
«Bitte beten Sie weiter für Nepal. Jetzt beginnt der eigentliche Wiederaufbau», bittet Hartmut Peters, Asien-Personalleiter des christlichen Missions- und Hilfswerks DMG. Seit dem ersten Beben hat die DMG in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und der nepalesischen Kirche über 6'000 Haushalte mit Nahrung, Zelten, Matratzen, Hygieneartikeln und Notunterkünften versorgt. «Nun liegt unser Schwerpunkt in der Unterstützung des Wiederaufbaus und der Traumaseelsorge», erklärt Peters.

«Gott hat uns bewahrt, jetzt können wir die Dörfer wieder aufbauen»

Die Nepalesen seien erstaunlich motiviert, schreibt die DMG. Eine Frau habe in ihrem völlig verwüsteten Haus zu einem ehrenamtlichen Helfer gesagt: «Gott hat zugelassen, dass unser Hab und Gut zerstört worden ist, aber er hat uns das Leben bewahrt – das ist das Wichtigste. Weil die meisten von uns unversehrt geblieben sind, können wir unsere Dörfer wieder aufbauen.»

Für den Aufbau stellt die DMG Dächer und anderes Baumaterial zur Verfügung, verteilte Wasserfilter garantieren sauberes Trinkwasser. Ausserdem wurden in zwei Kursen über 100 Mitarbeiter der nepalesischen Kirche zu Traumaseelsorgern ausgebildet, die nun mit den Hilfstransporten in die zerstören Dörfer reisen und sich dort um die Opfer der Beben kümmern. 

Gesundheitliche Gefahren in der Monsunzeit

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Kinder in Nepal haben Angst vor der kommenden Monsunsaison - World Vision und drei andere Hilfswerke nahmen sich Zeit für sie.
Vier andere Hilfsorganisationen setzen sich derweil für die Kinder und Jugendlichen ein. Fast 2'000 nepalesische Kinder wurden von Mitarbeitern von World Vision, Plan International, Save the Children und UNICEF nach ihren Ängsten und Sorgen befragt. Besonders deutlich wurde dabei die Sorge vieler Kinder, dass sie durch die Monsunsaison in den nächsten Monaten krank werden, heisst es in dem Bericht. Tausende Familien leben demnach noch immer in Zelten oder wackeligen Hütten, die Wind und Regen kaum Stand halten könnten. Dadurch wachse die Gefahr, dass Kinder an Lungenentzündungen oder auch an Cholera erkrankten. «Unsere Unterkunft kann leicht von Stürmen zerstört werden. Wir sind bei starkem Wind gezwungen, die ganze Nacht die Planen zu halten, damit sie nicht weggeweht werden», erzählte ein kleiner Junge bei der Befragung.

Praktische Ideen für den Wiederaufbau

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Kinder in Nepal wollen wieder in die Schule gehen.
Viele Kinder sehnten sich auch nach Sicherheit, vor allem Mädchen berichteten von sexuellen Übergriffen in den Grossunterkünften. Ausserdem möchten viele von ihnen wieder zurück in die Schule und dort frisches Trinkwasser erhalten. In Zusammenhang mit der Befragung lieferten viele der Kinder aber auch praktische Ideen, wie man ihr Leben verbessern und ihre Gemeinden wieder aufbauen kann. «Diese Vorschläge müssen nun in alle unsere landesweiten Programme eingebaut werden, um alle Gemeinden in Nepal auf drohende Katastrophen besser vorzubereiten», erklärt UNICEF-Vertreter Tomoo Hozumi.

Zur Webseite:
DMG
World Vision

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Datum: 24.07.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet

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