Aufnahmen belegen:

IS zerstört ältestes Kloster des Irak

1'400 Jahre stand das St.-Elias-Kloster in Mosul. Vom IS wurde es im August oder September 2014 eingenommen und womöglich schon damals zerstört. Nun sind Satellitenbilder aufgetaucht, welche zeigen, dass das älteste Kloster des Irak niedergerissen wurde.

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Das Sankt-Elias-Kloster in Mosul, das im 6. Jahrhundert erbaut wurde, war das älteste christliche Kloster.
In diesen Tagen belegen Satellitenbilder das, was Kirchenleiter und Denkmalschützer schon länger fürchteten: Das älteste christliche Kloster des Irak wurde in einen Schutthaufen verwandelt – ein weiteres Opfer der Zerstörung von Kulturerbe.

Während 1'400 Jahren war das Kloster ein Platz der Anbetung. Generationen von Mönchen wurden hier ausgebildet. Nun wurden erst vor kurzem Aufnahmen mit einer hochauflösenden Kamera gemacht und mit früheren Fotografien des Orts verglichen. Vor dem Einmarsch des Islamischen Staats stand das Kloster wie eine Festung auf einem Hügel über Mosul. Es zählte 26 markante Räume, inklusive eines Chorraums und einer Kapelle. Auf den neuen Aufnahmen ist zu sehen, dass die Steinmauern nahezu pulverisiert sind.

Christentum auslöschen

«Bulldozer, schwere Maschinen, Vorschlaghammer und womöglich Sprengstoff verwandelten die Mauern in ein Feld aus grau-weissem Staub. Sie haben es komplett zerstört», wird Bild-Analyst Stephen Wood von «Allsource Analysis» in der Zeitung «The Guardian» zitiert.

In Erbil war der katholische Priester Paul Thabit schockiert, als er nun die Aufnahmen sah. «Unsere christliche Geschichte in Mosul wird barbarisch behandelt. Wir sehen das als Versuch, uns aus dem Irak auszustossen, auszulöschen und unsere Existenz in diesem Land zu beenden.»

Das St.-Elias-Kloster ist damit einer den jüngsten Neuzugängen einer wachsenden Liste zerstörter religiöser Bauten, die mittlerweile mehr als 100 Gebäude und Monumente zählt. St. Elias war im Jahr 590 n.Chr. errichtet worden.

Von Abraham bis zum Jünger Thomas

Der Irak erfreut sich einer langen christlichen Geschichte. Verschiedene Propheten waren im Zweistromland unterwegs. So etwa Daniel, nachdem ein Buch in der Bibel benannt ist: Nach einem Komplott von Neidern wurde er zunächst in die Löwengrube geworfen, doch anschliessend stieg er auf zur Nummer zwei des damaligen Babylonien. Er behielt auch einen Platz an der Regierungsspitze, nachdem die Perser den heutigen Irak eroberten. Dieses Perserreich umfasste 127 Provinzen und reichte von Äthiopien bis Indien, natürlich war auch der heutige Irak Bestandteil.

Auch der biblische Patriarch Abraham stammte aus Ur in Chaldäa, dem heutigen Irak. Zudem liegt der Prophet Hesekiel unweit des damaligen Babylonien begraben.

Ausserdem ist in der Bibel Thomas bekannt geworden als jener Jünger, der zuerst die Wundmale Jesu sehen wollte, ehe er an die Auferstehung glaubte. Thomas reiste später unter anderem in den Irak, er gilt als erster, der den Irakern vom christlichen Glauben berichtet hatte, dies im ersten Jahrhundert.

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Datum: 02.02.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Guardian

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