Obwohl Indien wirtschaftlich auf der Überholspur fährt, werden Lepra-Betroffene noch
immer ausgegrenzt. Als ehrenamtlicher Botschafter der Lepra-Mission setzt sich TV-Moderator
Ruedi Josuran für die Ärmsten der Armen ein. In diesen Tagen besuchte er
Spitäler und Projekte des Werks.
Ruedi Josuran besuchte vom 2. bis 10. Februar Lepra-Betroffene in Indien.
Vom 2. bis 10. Februar besuchte TV-Moderator Ruedi
Josuran («Fenster zum Sonntag») mehrere Lepra-Projekte in Indien. «Ich
engagiere mich für leprabetroffene Menschen, weil sie durch die Krankheit
sozial ausgegrenzt und in grosser Armut leben. Ich will dazu beitragen, dass Menschen in der Schweiz motiviert werden, die Projektarbeit zur
Beseitigung von Lepra zu unterstützen.»
Im Westen kennt man Indien als Boom-Nation, die
inzwischen die fünftgrösste Wirtschaftsmacht der Welt darstellt. Weniger
bekannt ist das andere Gesicht: Zwei Drittel der neuen Lepra-Fälle weltweit
treten in Indien auf.
Josuran: «Ich bin beeindruckt»
«Ich
traf im Süden Indiens, im 'Philadelphia Community Hospital' in Salur, engagierte Fachleute und Betroffene», gibt Ruedi Josuran einen
Einblick in die Reise. Und er stellt fest, dass die heimtückische Krankheit besiegt werden könnte: «Die von Bakterien verursachte
Krankheit ist heilbar. Doch wenn die Diagnose erst spät erfolgt, kann sie
dauerhaft Schäden hinterlassen. Als Botschafter der Lepra-Mission bin ich
beeindruckt, wie Hilfe aus der Schweiz bei den Ärmsten der
Armen Auswirkungen hat.»
Täglich
begegnet Josuran berührenden Geschichten und stellt fest: «Es ist immer wieder
das gleiche: frühzeitiges Eingreifen wäre notwendig. Spätestens wenn sich das Bakterium
in den Körper einschleicht und vermehrt, wäre der richtige Zeitpunkt, ins Spital
zu gehen. Dann sind die ersten Nerven schon abgestorben. Finger, Zehen, Augen
wären aber noch zu retten. Da ist aber die Angst vor der Diagnose und - noch viel
schlimmer - vor Stigma und Ausgrenzung. Die gute Nachricht: Infektionen sind zu
stoppen, Geschwüre können entfernt werden und noch vieles mehr. Vor allem:
Lepra kann medikamentös geheilt werden.»
(Mehr als) Hoffnung für Zukunft
Für
Lepra-Betroffene Jugendliche ist es in Indien unmöglich, eine Lehrstelle zu
finden. Doch für einige gibt es Hoffnung, wie Ruedi Josuran beim Besuch einer
Berufsschule in Vizianagaram feststellte. Die Lepra-Mission Schweiz unterstützt
jährlich über 100 Berufsschüler. Über 90 Prozent finden danach eine gut
bezahlte Arbeitsstelle. «Beeindruckend sind für mich auch die engagierten
einheimischen Lehrkräfte. Sie geben den Jugendlichen Würde und eine bessere
Zukunft.»
In
Dehli besuchte Josuran die grösste Lepra-Kolonie der Welt. Rund 12'000 Menschen
leben dort in einer Welt gänzlich für sich. «Das berührt mich. Neben
medizinischer Hilfe betreibt die Lepra-Mission Selbsthilfe-Gruppen und
Treffpunkte für Kinder und Jugendliche. Sie ermutigen die Bewohner, fördern mit
Mikrokrediten die Selbständigkeit und unterstützen die Kinder in der Bildung.
Alles, um ihnen ein würdiges Leben trotz widrigen Umständen zu schenken.» Ruedi Josuran hofft, dass die Krankheit und die
betroffenen Menschen nicht vergessen gehen.