Postulat gegen Radikalisierung

Maja Ingold: «Imame sind Schlüsselpersonen»

Der Bundesrat hat seine Stellungnahme zum Postulat «Gemässigte Imame sind Schlüsselpersonen gegen die Radikalisierung von jugendlichen Muslimen» der EVP-Nationalrätin Maja Ingold publiziert. Ingold appelliert darin an den Bundesrat, Massnahmen für Ausbildungsvoraussetzungen der Imame in der Schweiz aufzuzeigen.

Zoom
Maja Ingold
Diese Massnahmen sollen muslimische Jugendliche vor islamistischer Missionierung schützen und das Integrationspotenzial der Imame nutzen. Der Bundesrat hat die Annahme des Postulats beantragt.

Ingold: «Imame sind Schlüsselpersonen»

Rund eine halbe Million Muslime leben derzeit in der Schweiz. «Sie sind Teil der Gesellschaft und werden es bleiben», so EVP-Nationalrätin Maja Ingold in ihrem Postulat. Sie sieht in den Imamen Schlüsselfiguren und Multiplikatoren für ein gelingendes Zusammenleben zwischen den Religionen. Als Autoritäten trügen sie in hohem Masse zur friedlichen Koexistenz oder aber zur Kultivierung von Parallelgesellschaften bis hin zur Jihad-Mission bei. Als religiöse Betreuungspersonen seien sie in der Lage, allfällige Radikalisierung zu bremsen oder voranzutreiben.

Brachland Imamausbildung und fehlender Überblick

Die aus dem Ausland rekrutierten Imame kennen jedoch oft weder die hiesigen Gepflogenheiten noch die Bedürfnisse einer Gemeinde. Ingold fordert daher theoretische und praktische Lehrgänge für islamische Geistliche. «In punkto Imam-Ausbildung ist die Schweiz Brachland», stellt Maja Ingold fest. Es gäbe keinerlei Vorgaben weder für die Ausbildung noch für die Berufsausübung, aber auch keinen Überblick über die Anzahl der praktizierenden Imame sowie über deren Finanzierung.

Ingold: «Während Immigranten mit abgeschlossenen Studien oft nicht weit kommen bei der Jobsuche und viele Voraussetzungen erfüllen müssen, sind ausgerechnet islamische Geistliche davon ausgenommen.» Zwar kenne das Staatssekretariat für Migration die Zahl der Imame, die von ausserhalb der EU zur Erwerbstätigkeit in die Schweiz einreisen wollten, doch diese Zahlen seien lückenhaft. Ihre Mehrzahl komme nicht zur Erwerbstätigkeit aus Drittstaaten in die Schweiz, sondern reise im Rahmen der Personenfreizügigkeit, aus Asylgründen oder als Familiennachzug ein.

Bund anerkennt Klärungsbedarf

Der Bund anerkannte in seiner Stellungnahme Anfang Juli diesen Klärungsbedarf. Er will in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen einen Bericht erarbeiten. Dabei verweist er auf Art. 72 BV, Abs. 1, wo festgehalten wird, dass für die Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat die Kantone zuständig sind. In Bildungsfragen liegen die Kompetenzen bei Kantonen und Bund (Art. 61a und Art. 63a BV). Der Bund sei demnach nicht primär für die Aus- und Weiterbildungsfragen von religiösen Betreuungspersonen zuständig. Er nehme aber in verschiedenen Bereichen eine Vermittlerrolle ein und fördere den Dialog, der einen konstruktiven Beitrag zur Verständigung und zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten kann. Ein solcher Dialog zwischen Vertretern der Hochschulen, der Muslime und der Bundesbehörden im Rahmen einer vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI eingesetzten Arbeitsgruppe habe mit zum Entscheid der Universität Freiburg beigetragen, das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) zu schaffen, schreibt der Bundesrat. Er teilt die Auffassung, dass weiterer Klärungsbedarf betreffend religiöse Betreuungspersonen besteht.

Zum Thema:
Wo Terror-Prävention beginnt: Mansour: «Radikalisierung hat in unserer Gesellschaft stattgefunden»
«Tschüss, ich geh in den #Krieg»: Was hilft gegen religiöse Radikalisierung? 
Christen privilegieren?: Maja Ingold: «Wir müssen unbedingt mehr tun»

Datum: 17.08.2016
Quelle: idea Schweiz

Kommentare

Junge Muslime werden leider stark indokriniert/radikalisiert. Merkt man gut, wenn man mit ihnen alleine auf der Strasse spricht und nachher den Imam/Lehrer reden hört. War vor einiger Zeit zu Besuch in einer Moschee. Habe mich als Christ vorgestellt und war echt schockiert über die Botschaft des ehemaligen Katholiken. Gläubige und Götter anderer Religionen wurden unter Gelächter als Hunde und Schweine bezeichnet. Witze wie was bedeutet es wenn man das Wort "GOD" umkehrt wurden zum besten gegeben, um den christl. Glauben zu verunglimpfen. Gelehrt wurde, das unser Justiz, Bildungs und Politsystem untauglich sei um recht als Muslim zu leben. Es gäbe noch einiges zu erzählen von je

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...