In der Corona-Zeit sind viele digitale Angebote
der Kirchen entstanden. Die «Sketch Bibel» vom Berliner
Pastoralreferenten Helmut Jansen reiht sich in diese Entwicklung ein –
obwohl die Idee schon älter ist.
Einfachen Zeichnungen über biblische Botschaften von «Sketch Bibel» (Bild: PRO Medienmagazin)
Die Idee, Andachten mit Zeichnungen zu untermalen, hatte der
Berliner Pastoralreferent und geistliche Mentor für Theologiestudierende
in der katholischen Berliner Studierendengemeinde, Helmut Jansen,
bereits im vergangenen Jahr. Damals wollte er einen Gottesdienst «ohne
grossen Medienkram» wie Laptop und Beamer gestalten, sagte er kürzlich
der Nachrichtenseite katholisch.de.
Er nahm die Predigt auf und fügte anschliessend verschiedenen
Zeichnungen in die Predigtaufnahme ein – fertig war der erste «Sketch
Bibel»-Clip. Nach wenigen Videos stellte Jansen die Produktion
allerdings ein.
Alltagsrelevanz von Glaubensaussagen prüfen
Im Zuge des Coronavirus griff der Pastoralreferent die Idee der
visualisierten Andachten erneut auf. Seit drei Monaten entstehen neue
Kurzandachten, die jeden Sonntag und an Feiertagen auf YouTube
erscheinen. Unterstützt wird Jansen dabei von seiner Kollegin Esther
Göbel. Beide sehen sich dabei nicht als «Religionsfanatiker oder
Halleluja-Schlümpfe». In den Videos wollen sie sich kritisch mit
Glaubensaussagen auseinandersetzen und diese «auf ihre Alltagsrelevanz
hin abklopfen». Dem Zuschauer solle klar werden, wo in den biblischen
Texten die Relevanz für das eigene Leben sei. «Meine Überzeugung ist,
dass Menschen auf Freiheit hin geschaffen sind und nicht zu allem Ja und
Amen sagen müssen.» Freiheit müsse in Verantwortung gelebt werden,
«nicht im Nachplappern oder Erfüllen irgendwelcher Pflichten», sagte
Jansen gegenüber katolisch.de. Das sei der inhaltliche Leitfaden seiner
Clip-Predigten.
Jedes Video hat eine Länge von drei bis vier Minuten und widmet sich
einer Glaubensaussage. So gibt es bereits Videos zum Thema Nachfolge
oder Dreifaltigkeit.
Kürze als Schlüssel
Vor allem die Dauer der Clips sei ein wichtiger Faktor. Die «Sketch
Bibel» bringe das auf den Punkt, was «oft in viel zu langen Predigten
zerredet wird», erklärt Jansen in einem Video auf YouTube.
Die Herausforderung bestehe darin, in den Predigten das Unnötige
wegzulassen und sich nur auf das Nötige zu beschränken. Die Zeichnungen
und Skizzen seien für ihn und die Zuschauer eine Hilfestellung. «Ich
will mich selbst in die Pflicht nehmen, eine bildreichere Sprache zu
verwenden und nicht zu theoretisch zu sein, sondern anschaulich.»
Mittlerweile gibt es 22 Andachtsvideos. Ab Juli pausiert die «Sketch
Bibel». Nach der Sommerpause soll es aber weitergehen. «Unser
vorläufiges Ziel ist es, ein Lesejahr durchzuhalten», kündigte Jansen an.
In dem neuesten Video malt und spricht Jansen über Nachfolge: