Seit Anfang Juni kontrolliert ISIS die nordirakische Provinz Ninive. Jetzt hat sie das Grab des biblischen Propheten Jona zerstört. Der weltweite Aufschrei bleibt aus, obschon es für irakische Christen und Muslime ein wichtiges Kulturerbe war.
Das Wappen von «Islamischer Staat im Irak und Syrien» (ISIS)
Bei «Youtube» ist ein Clip zu sehen, auf dem der ISIS (der Islamische Staat im Irak und Syrien, neu auch nur noch der Islamische Staat genannt) mit der Zerstörung des Grabes von Jona prahlt. Das Video zeigt, wie mit einem Vorschlaghammer die jahrtausendealten Grabsteine zerstört werden.
Die Zeitung «die Welt» über die Motive: «Für sie gilt die Ehrung von Moscheen und Gräbern als Idolatrie, also heidnischer Götzendienst. Sie folgen ähnlich wie Al-Qaida und die Taliban einer äusserst strengen Auslegung des islamischen Bilderverbots.» Die britische «Daily Mail» spricht von schockierenden Momenten.
Der weltweite Aufschrei blieb aus, obwohl es für irakische Christen und Muslime ein wichtiges Kulturerbe war. Die Frage sei erlaubt: Wäre es wohl auch so ruhig geblieben, wenn es sich um Buddha-Statuen gehandelt hätte?