Wie kann es Christen in Grossstädten besser gelingen, ihre Mitbürger mit der Botschaft von Jesus Christus zu erreichen? Laut Rainer Schacke, Dozent für «Urbane Mission», besteht eine generelle Offenheit für spirituelle Fragen. Doch es brauche mehr evangelistische Initiativen wie
beispielsweise Sportangebote.
Rainer Schacke: «Mission in der Stadt ist eine interkulturelle Arbeit.»
Der Dozent für «Urbane Mission»
am Theologischen Seminar Rheinland, Rainer Schacke, berichtete an der
Jahrestagung der Deutschen Evangelistenkonferenz vom 2. bis 5. Dezember
in Rehe (Westerwald), dass der Trend zur Verstädterung zunimmt: «Mehr
als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. Jeden Monat kommen
fast 5,5 Millionen Menschen hinzu.» Deshalb sei es treffender von der
«globalen Stadt» zu sprechen als vom «globalen Dorf». In Deutschland
wohnten fast 50 Millionen Bürger in Gross- und Mittelstädten. Schackes
Erfahrung: «Es ist grundsätzlich nicht schwerer, Menschen in den Städten
missionarisch zu erreichen als auf dem Land.» Allerdings müssten
Christen die Vielfalt an Nationalitäten und Lebenswelten wertschätzen
und sich darauf einstellen: «Mission in der Stadt ist eine
interkulturelle Arbeit.» Es bestehe eine Offenheit für spirituelle
Fragen. Viele Menschen seien auf der Suche nach Erfahrungen mit dem
Übernatürlichen.
«Lego-Brunch» in der Kirche kommt an
Als
Beispiel, wie vor allem Alleinerziehende und junge Familien in Städten
erreicht werden können, nannte Schacke den «Lego-Brunch» der
Evangelischen Kulturwerkstatt in der Kirche St. Johannes-Evangelist
(Berlin-Mitte). Dabei spielen Kinder auf Teppichen mit den
Kunststoff-Klötzchen, während ihre Eltern sich bei Getränken und Brunch
entspannen. Zwischendurch gibt es einen kurzen geistlichen Impuls. Dazu
werden fotografierte Szenen gezeigt und erläutert, in denen mit
Lego-Figuren eine biblische Geschichte dargestellt wird. Der
«Lego-Brunch» wird jeden ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr angeboten.
Laut Schacke kommen jeweils 60 bis 80 Besucher.
Nach seinen
Worten eignen sich in Städten unter anderem auch
Strassenevangelisationen, Programme in Cafés, Kneipen und Klubs sowie
Glaubenskurse, um die Bürger mit der christlichen Botschaft zu
erreichen. Auch die Sportangebote müssten ausgebaut werden.