Vater Unser auf Knopfdruck

«Gebetomat» steht jetzt in Basel

Er sieht aus wie ein Passbild-Automat, ist aber das kleinste Gebetshaus der Welt. Der «Gebetomat» des Berliner Künstlers Oliver Sturm kann 300 verschiedene Gebete in 65 Sprachen auf Knopfdruck herunterbeten. Derzeit macht der Gebet-Automat Station in Basel.

Zoom
Gebetomat
Die Bedienung des «Gebetomats» ist einfach: Vorhang zu, den Stuhl auf die passende Höhe drehen, Geld einwerfen und dem Menü auf dem Touchscreen folgen. Dort kann der Benutzer aus den fünf Weltreligionen und auch aus kleineren Glaubensrichtungen Gebete auswählen, die einem dann laut vorgesagt werden.

Zoom
Das kleinste Gebetshaus der Welt.
So kann man sich auf den 0,8 Quadratmetern zum Beispiel das «Vater Unser» auf russisch vorbeten lassen, einem jüdischen «Sch'mah Israel» lauschen oder tibetischen Mönchsgesängen. Damit die Gebete zu einem authentischen Erlebnis werden, hat Gebetomat-Erfinder Oliver Sturm die Audio-Aufnahmen in Gottesdiensten, Andachtsräumen und anderen spirituellen Orten aller Art gesammelt.

Für ihn selbst ist der «Gebetomat» mehr als blosse Spielerei: «Der Automat stellt die kleinste Form eines spirituellen Raums dar und bietet Passanten eine Gelegenheit zur inneren Einkehr», so erklärt der Erfinder. Ob man die Kabine als Rückzugsort, zum eigenen Gebet oder nur zum Zuhören nutze, stehe jedem offen.

Der Draht zu Gott im Alltag

Zoom
Oliver Sturm, Erfinder des Gebetomats.
Die Idee zu dem Projekt ist ihm 1999 in New York auf einem U-Bahnsteig gekommen, «da stand ein Automat, der mit einer künstlichen Stimme einlullend, permanent sprach. Auf dem Bahnsteig warteten Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und sozialer Herkunft, eben die spezifische New Yorker Mischung.» Weil er selbst auf dem Weg ins jüdische Viertel war, stellte er sich vor, wie es wäre, wenn aus so einem Automat Gebete kämen.

2011 setzte er dann seine Idee in die Tat um. Der «Gebetomat» stand nun schon auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, an der Universität in Manchester, auf den Lessingtagen in Hamburg und nun im Justiz-Zentrum auf der Art Basel.

Doch auch, wenn der «Gebetomat» mit seinen vielen Gebetsformeln bestimmt recht unterhaltsam ist, die Freundschaft mit Gott wird ein kleiner, plappernder Automat wohl nicht ersetzen können.

Zur Webseite:
Der Gebetomat

Zum Thema:
Amerikanisches Restaurant: Bei Tischgebet gibt es Rabatt
Atheisten verfassten bereits Warnbriefe: Pizza-Anbieter gewährt Vergünstigung bei Gottesdienstbesuch
Provokative Evangelisation: Gratis-Einkauf in der Migros
Wort Gottes für den Polit-Alltag: US-Abgeordneter verschenkt 535 Bibeln

Datum: 29.09.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch / gebetomat.de

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Gehörlos, schwanger und allein
Für viele Gehörlose gehören Einsamkeit und Missverständnisse zum Alltag dazu. So auch im Leben der Teenagerin Kwahena. Fehlentscheidungen und die...
Allianzgebetswoche 2023
Christen sind zur Freude aufgerufen – doch wie geht das konkret im Alltag? Darum geht es in der diesjährigen Allianzgebetswoche vom 8. bis 15. Januar...
Surferin Bianca Buitendag
Völlig überraschend surfte Bianca Buitendag (29) für Südafrika bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio auf den Silberrang. Heute ist sie Gold wert...
Salz und Licht im Quartier
Im Livenet-Talk sprechen Aaron Stutz und Matthias «Kuno» Kuhn über ihre Gemeindegründungen, ihr Verständnis von Kirche und über ihre Träume einer...

Anzeige

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...