91 Prozent
der deutschen Väter im Alter zwischen 18 und 64 Jahren gingen
2017 einer Erwerbstätigkeit nach, wie das Statistische Bundesamt
mitteilt. Auffällig dabei: Ihr Anteil liegt höher als derjenige der
erwerbstätigen Männer ohne Kinder. Dieser liegt lediglich bei 77 Prozent.
Väter sind in allen Altersgruppen zwischen 18 und 64 Jahren häufiger
erwerbstätig als Männer ohne Kinder.
Noch
auffälliger: Väter arbeiten auch häufiger Vollzeit. Der Anteil der
vollzeitig erwerbstätigen Väter im Alter von 18 bis 64 Jahren lag 2017
in Deutschland bei 94 Prozent! Bei den Männern ohne Kinder waren es nur 88 Prozent.
Auch Schweizer Väter zeigen hohe Präsenz am Arbeitsplatz
Wir
haben diese Zahlen mit den Schweizer Werten verglichen. Und siehe da: Auch in
der Schweiz arbeiten Väter häufiger Voll- oder Teilzeit als kinderlose
Männer (insgesamt 97 % gegenüber 92 %). 94,1 Prozent der Väter mit Kindern
zwischen 4 und 12 Jahren arbeiten Voll- oder Teilzeit, 84,1 Prozent von ihnen
Vollzeit. Noch mehr als Väter von Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren
(81,5 %). Wenn die Kinder älter sind (13 bis 24 Jahre), sinkt die
Vollzeiterwerbstätigkeit von Vätern wieder auf 81,3 Prozent.
Allerdings
arbeiten Väter mit Kindern bis 3 Jahre häufiger Teilzeit als Väter von
älteren Kindern, nämlich 12,7 Prozent – gegenüber 10 Prozent (Kinder von 4 bis 12
Jahren) bzw. 9 Prozent (Kinder von 13 bis 24 Jahren). Daraus kann geschlossen
werden, dass sich Väter von Kleinkindern stärker in der Familienarbeit
engagieren als Väter von älteren Kindern.
Gutes Argument für grosszügigen Vaterschaftsurlaub
Dass
Väter von Kleinkindern häufiger Teilzeit arbeiten bzw. eine
Teilzeitstelle suchen, ist ein Argument für einen echten
Vaterschaftsurlaub, um den es zurzeit in der Schweiz ein Gezerre gibt.
Während Konzerne wie Novartis bald eine «Papizeit» von 14 Wochen (70
Tage) gewähren, bekämpfen Gewerbeverband und Arbeitgeberverband selbst
den Minimalvorschlag des Ständerats von zwei Wochen. Die Statistik
zeigt, dass Väter nebst dem Engagement in der Familie einen hohen
Einsatz im Beruf leisten, der durchaus mit einem grosszügigen
Vaterschaftsurlaub honoriert werden dürfte und sich auch auf die
Motivation am Arbeitsplatz auswirken wird.
Dass Verheiratete weniger oft
durch Krankheit ausfallen, ist durch Studien belegt und wäre ein
weiteres Argument für einen grosszügigen Vaterschaftsurlaub. Auch KMUs,
die angeblich von einer grosszügigen Lösung überfordert sind, müssen
sich – kurzfristig! – organisieren, wenn Mitarbeitende wegen Krankheit
oder Unfall fehlen. Die Vaterzeit lässt sich viel besser planen!