Naturalismus intolerant

«Solche Debatten gehören nicht an die Universität»

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Boris Schmidtgall
Die Fragen und Widersprüche in der Evolutionstheorie werden mit zunehmender Forschung grösser. Doch die Debatten im universitären Umfeld und in Publikationen werden unterbunden und nicht zugelassen, beobachtet Boris Schmidtgall von «Wort und Wissen».

Der Naturalismus ist intolerant, sagt Boris Schmidtgall, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Studien-Gemeinschaft «Wort und Wissen». «Die Debatte im universitären Umfeld und auch in den Publikationen wird strikt unterbunden und gar nicht erst zugelassen. Weiter zeigt sich, dass Wissenschaftler, die sich für die Schöpfungslehre aussprechen, schnell Probleme bekommen können; manchmal wird ihnen einfach gekündigt, in anderen Fällen kommt es zu Versetzungen. Studenten, die promovieren wollen und sich in ihrer Promotion kritisch gegen das naturalistische Weltbild äussern – wonach es keine übernatürlichen Eingriffe gibt – stehen im universitären Umfeld nicht selten unter Druck.» Es sei auch schon vorgekommen, dass Doktoranden an ihrer Promotion gehindert wurden.

Ausserdem werde das Durchführen von Diskussionen zum Thema Schöpfung und Evolution durch weitere Massnahmen unterbunden. «Oft genug kommt vor, dass wenn man eine Veranstaltung zur Debatte Schöpfung-Evolution durchführen will und den Bildungsbehörden den Inhalt mitteilt, man keine Räume an der Universität erhält oder der Anlass gar nicht erst zugelassen wird.»

Debatte nicht zugelassen

Die naturalistische Weltsicht sei intolerant, weil sie die Debatte von vornherein gar nicht zulasse. Boris Schmidtgall: «In den 1970ern und 1980ern waren solche Debatten an Universitäten noch möglich. Heute geht dies kaum mehr. Ich habe einmal versucht, den Geschäftsführer von 'Wort und Wissen' zu einem Vortrag an eine Universität einzuladen, als ich noch da gearbeitet habe.» Er musste vorsichtig sein, wie er die Veranstaltung gegenüber den Behörden kommuniziert, damit sie überhaupt gebilligt wurde.

«Die grösste Gefahr ist, dass linke Gruppen, die an den Universitäten sehr grossen Einfluss haben, darauf aufmerksam werden. Wenn das geschieht, werden sie sofort versuchen, solche Veranstaltungen zu kippen. Es ist beobachtbar, dass es in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich schwieriger geworden ist, solche Debatten an einer Universität durchzuführen. (...) Es wird dann einfach gesagt, dass solche Debatten nicht an die Universität gehören.»

Interesse wäre vorhanden …

Unter den Studenten dürfte das Interesse durchaus vorhanden sein. «Zumindest damals, als ich die Veranstaltung an der Universität mit Dr. Reinhard Junker von Wort und Wissen durchgeführt habe, war der Hörsaal proppenvoll. Die Leute standen noch draussen, weil sie ebenfalls reinkommen wollten, aber nicht konnten, weil der Raum eben schon voll war. Mich überraschte positiv, dass es das Interesse gibt.»

Auch sei verblüffend, was für Befunde in der Vergangenheit ignoriert worden sind. Dennoch ist Boris Schmidtgall zuversichtlich. «Ich bin vorsichtig optimistisch. Das Encode-Projekt hat einen sehr grossen Einfluss – es ist äusserst gründlich geführt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Spuren hinterlässt. Und es ist ein ausgesprochen schöpfungsfreundliches Projekt. Weil diese Befunde bezeugen, dass das Genom alles andere als 'evolutiver Schrott' ist, sondern zu über 80 Prozent funktional und offensichtlich angelegt. Das kann auf Dauer nicht unbemerkt bleiben. Ich hoffe, dass es eine Diskussion auslöst und dass die Menschen die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Da bin ich vorsichtig optimistisch.»

Zur Webseite:
Studiengemeinschaft Wort und Wissen

Zum Thema:
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Datum: 23.05.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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