Zu seinem zehnjährigen Bühnenjubiläum stellte der sympathische Liedermacher Andi Weiss die Weichen neu: Er liess sich als Diakon beurlauben und wird in Zukunft häufiger auf der Bühne stehen.
Andi Weiss will in Zukunft häufiger auf der Bühne stehen.
Eigentlich
ist Andi Weiss (40) evangelischer Diakon und Logotherapeut. Doch seit
zehn Jahren ist der sympathische Münchener mit der angenehmen Stimme auch musikalisch und als Schriftsteller unterwegs. Sein Debütalbum «Ungewohnt leise» sowie das parallel herausgegebenen Buch «Ungewohnt leise: 50 persönliche Begegnungen mit Gott» machten ihn einem grösseren Personenkreis bekannt. Im Oktober liess sich das Multitalent für sechs Jahre von seiner halben Stelle als Diakon beurlauben, um mehr Zeit für seine Aktivitäten als Musiker, Schriftsteller, Logotherapeut und Coach zu haben.
Erfolgreich und ausgezeichnet
Andi Weiss ist ein Geschichtenerzähler. Wenn er auf der Bühne steht – ob vor 50 oder tausenden Leuten –, dann singt er seine Lieder, gewürzt mit Erlebnissen und Erzählungen.
Und der bescheidene Musiker hat damit Erfolg: Auf Youtube wurden seine
Lieder bis zu drei Millionen Mal angeklickt, und er hat über 130'000 Bücher und CDs verkauft. Von der renommierten Hanns-Seidel-Stiftung erhielt er für seine Musik den «Nachwuchspreis für Songpoeten» und ausserdem den Musikpreis DAVID in der Kategorie «Bester nationaler Künstler». Die Badische Zeitung erklärt sich seinen Erfolg ganz einfach: «Andi Weiss verwandelte nicht Wasser in Wein, sondern Worte in Lieder…»
Nah und ermutigend
Eine besondere Stärke des Singer-Songwriters ist es, grosse Nähe zu seinem Publikum herzustellen. Früher hatte er in Rockbands mitgespielt, doch das war ihm zu laut. Andi Weiss setzt mehr auf leise Töne und tiefe Gedanken. Er erklärt: «Mein Bühnen-Programm beschäftigt sich mit der wichtigen Frage der Selbstannahme. Gleichzeitig möchte ich aufzeigen, dass wahres Glück nur dann empfunden, verstanden und gespeichert werden kann, wenn ich es mit anderen Menschen teile.»
Seine Lieder sind mehr als ein Appell: Sie machen Mut. Und das Gottvertrauen des Künstlers wirkt ansteckend. Es ist seinem Publikum zu wünschen, dass er durch seine erhöhte Bühnenpräsenz noch mehr Menschen als bisher so anstecken kann, wie die Autorin Cornelia Gorenflo, die berichtet: «Ich sinke müde
und angestrengt von der Woche auf meinen Konzertstuhl. Bereits nach den
ersten Liedern und Worten von Andi geschieht eine leise Verwandlung
meines Gemütszustands. Die Hoffnung klopft wieder an bei mir, der Trost sucht mich heim, die Freude besucht mich. Ich komme an – bei mir und bei Gott. Ich stehe bei einigen Liedern an Sterbebetten, begegne der Dunkelheit, beginne zu weinen. Ich höre, wie Andi von Hoffnung singt und lächle
wieder. Wer Andis Konzerte besucht, darf mit einer stillen Verwandlung
rechnen, darf den Weg vom Dunkel zum Licht an sich selbst spüren.»