Die aktuelle Hitzewelle ist für viele ein Grund zu jammern.
Es kann irgendeine Unterhaltung auf der Strasse sein: die
Chancen stehen gut, dass die Leute sich beklagen und jammern. Es geht aber auch anders.
Die Familie, die
Lebensumstände, die Gesundheit, die Regierung, der Chef, das Wetter, das Studium – es gibt
nichts, worüber Mann und Frau nicht jammern können. Wenn man dazu noch das
nimmt, was einem die Leute antun – oder was sie nicht tun – dann hat man endlos
Gelegenheiten, sich zu beklagen. Man muss vielen Gesprächen gar nicht zuhören,
der Ausdruck auf dem Gesicht genügt, um zu erkennen, was hier abgeht: es wird
wieder mal kräftig kritisiert.
Auf hohem Niveau
Wenn man einmal im
Ausland – und das bedeutet oft: in einem wesentlich ärmeren Land als der
Schweiz – gelebt hat und dann zurückkommt, staunt man oft, auf welch hohem
Niveau im Westen kritisiert wird. In anderen Ländern ist das Leben hart, die
Arbeit schwer, die Strassen sind schlecht, die medizinische Versorgung ist
miserabel und das Klima heiss. Aber die Menschen packen das Leben an und
lächeln oft noch dabei. Klagen und Kritisieren ist westliche Tradition –
dahinter steckt die Meinung, so die Umstände zu verbessern. Aber meistens ist
das Gegenteil der Fall. Kritisieren und Klagen hat kaum positive Kraft, etwas
zu verändern, verschlechtert aber vieles.
Entmutigung
Jeder weiss, dass ständiges
Jammern und Kritisieren – die Bibel nennt es «Murren» - zu Entmutigung führt. Ein
solcher Mitarbeiter kann das Klima im Büro vergiften, einer kann so die Moral
eines ganzen Teams im Sport untergraben. Gesunde Kritik ist bisweilen nötig,
aber gewohnheitsmässiges Klagen und Jammern ist krankhaft und macht krank, das
weiss die Medizin schon lange.
Auch Beziehungen werden
so belastet und oft vergiftet. Probieren Sie einmal: beklagen Sie sich über
das, was jemand anders tut – oder was er oder sie nicht tut – dann werden Sie immer negativ an diese Person denken
und ihr reserviert begegnen. Danken Sie diesem Menschen stattdessen oder loben
seine Arbeit, ist Ihre ganze Haltung zu ihm oder zu ihr völlig anders.
Das Gegengift
Die Bibel hat eine
hervorragende Psychologie. Sie weiss genau, dass man, um sich etwas
abzugewöhnen, nicht einfach mit einer Sache aufhören kann. Wer
gewohnheitsmässig stiehlt, kann nicht einfach damit aufhören. Er muss aktiv
werden und das Gegenteil anfangen zu tun: «Wer stiehlt, soll arbeiten und mit
seinen Händen etwas Gutes schaffen, damit er den Armen etwas geben kann» heisst
es darum (Epheserbrief, Kapitel 4 Vers 28). Die beste (und oft
einzige) Art, mit einer Gewohnheit zu brechen, ist, sich das Gegenteil
anzugewöhnen.
So ist es auch beim Klagen und
Jammern. Das Gegenteil ist: aktiv Dankbarkeit entwickeln und das «Danke» auch
aussprechen. Das ist kein Gefühl, sondern eher eine Grundentscheidung. «Sagt
Dank allezeit und für alles» - ein grösserer Gegensatz zur allgemeinen
Jammerhaltung ist kaum denkbar. Für viele mag das naiv klingen, in Wirklichkeit
ist es aber eine starke und entschlossene Haltung, dem Leben anders zu
begegnen. Es gibt IMMER mehr Gründe, Danke zu sagen als zu jammern.
Jammern produziert Loser. Es
erleichtert nicht das Leben, sondern vermiest es – uns und anderen. Hören Sie
heute auf damit und versuchen Sie mal Gottes Gegenmittel.
Und wenn man den Adressaten
kennt, dem man «Danke» sagen kann – um so besser. Dann macht das Danken
eigentlich erst vollen Sinn. Sie können Ihn jederzeit persönlich
kennenlernen.