Aus der Rausch

Leben ohne Alkoholsucht

Die Sucht nach Alkohol hat Steve Friskup fest im Griff. Tagsüber arbeitet er als Verkäufer auf Pferdeauktionen, nach Feierabend schüttet er sich regelmässig zu. Dass er heute trocken ist, verdankt er Gott, wie er sagt.

Zoom
Steve Friskup
Ich war nie der Typ, der sich mit einem Drink zufrieden gab. Mit jedem Glas fühlte ich mich gut aussehender, reicher und überhaupt unverwundbar. Ich soff nächtelang und grenzenlos.

Wenn ich trank, war ich jemand und gehörte dazu. Durch meinen Beruf hatte ich viel mit Rodeo-Reitern zu tun, mit denen ich natürlich nicht mithalten konnte. Aber wenn wir in eine Bar gingen, war ich plötzlich der Held. So einfach war das. Durch Alkohol bekam ich Anerkennung.

Die Schattenseiten des Zaubertranks

Doch Alkohol machte auch jemanden aus mir, für den ich mich nüchtern schämte. Wenn ich trank, dachte ich völlig anders, hatte eine andere Moral. Ich verhielt mich, wie ich eigentlich nicht sein wollte.

Zum Beispiel gab ich viel Geld für blöde Dinge aus. Ich spendierte der ganzen Kneipe Drinks. Ich verzockte alles bei Glücksspielen. Ich verschleuderte Geld, das ich eigentlich gar nicht hatte. Am meisten litten darunter meine Frau und meine Kinder. Weil ich unser Geld verprasste, mussten sie vieles entbehren.

Auch sonst hatten sie es mit mir nicht leicht. Im Suff benutzte ich Worte, vor denen ich nüchtern meine Kinder gerne bewahrt hätte. Ich war vulgär und versuchte sogar meine eigenen Kinder zu überreden, mit mir zu trinken. Ich war ein fürchterlicher Vater, ich war einfach nur dumm.

Alkohol satt

Eines morgens wachte ich wieder mal mit einem mordsmässigen Kater auf. Ich fühlte mich, als hätte ich eine Axt im Schädel, mir war einfach nur elend. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich dafür unser ganzes Geld verprasst hatte. Ich schämte mich schrecklich. Und jetzt sollte ich aufstehen, zur Arbeit gehen und so tun, als wäre alles in Ordnung? Ich hatte mein Leben als Säufer satt. Ich hatte endlich genug. Wie ich es schaffen sollte aufzuhören, wusste ich allerdings nicht.

Nach meinem Arbeitstag ging ich nicht in die Bar, sondern fuhr direkt nach Hause. Noch auf dem Weg flehte ich Gott an. Niemand hatte mir erklärt, wie man betet, aber irgendwie spürte ich, dass nur er mir jetzt noch helfen kann. Und Gott antwortete.

Er sagte: «Was willst du?» Da schüttete ich ihm mein ganzes Herz aus, mein Versagen als Ehemann und Vater, meine Scham, meine Sucht. Ich wollte aufhören zu trinken. Mit einer leisen, inneren Stimme antwortete er: «Wenn du bereit bist, alles in meine Hände zu legen, werde ich deine Sucht wegnehmen.» Und wie ich dazu bereit war. Auf dieser Fahrt gab ich Gott mein Leben mit allem was dazu gehört.

Noch heute bewegt es mich tief, wenn ich an diesen Moment denke. Dass Gott jemandem wie mir vergeben hat, überwältigt mich. Ich durfte erleben, wie Gott eingreift, Schuld und Schuld vergibt.

Neu geworden

An dem Abend fing ich ein neues Leben an. Es war grossartig, nach Hause zu kommen und zu sagen: Kommt, wir gehen in die Kirche. Ich bin jetzt Christ, Gott hat mich gerettet. Meine Frau und die Kinder wussten gar nicht, was mit mir los ist. Ob ich nicht schon wieder betrunken oder vielleicht verrückt geworden bin. Gemeinsam fingen wir an, in der Bibel zu lesen und in die Kirche zu gehen.

Seitdem habe ich keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Gott hat mir das Verlangen nach Alkohol tatsächlich genommen. Heute weiss ich, was für ein Teufelszeug das für mich ist. Inzwischen bin ich selbst Pastor einer Kirche in Texas. So unglaublich ist Gott. Ich arbeite immer noch auf Pferdeauktionen und spreche dabei über das, was Gott in meinem Leben getan hat. Allein hätte ich das nie hinbekommen. Aber mit Gott ist wirklich alles möglich.

Zum Videobericht auf CBN (Englisch):
Steve Friskup – A drinking man's salvation

Zum Thema:
Zurück im Leben: «Der Alkohol hätte mich fast umgebracht»
Bullrider Cody Custer: Glauben heisst verstehen, dass Gott da ist
Vom Kriminellen zum Pastor: «Wie ich echte Freiheit fand»

Datum: 10.04.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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