«Jesus verändert»

«Hexe von Cracolandia» möchte Missionarin werden

Sie wurde bekannt als «Hexe von Cracolandia» - und das nicht aufgrund magischer Kräfte: Silvia Regina Ferreira lebte als Drogenabhängige auf den Strassen Sao Paulos und sah so abstossend aus, dass man sie als «Hexe» bezeichnete. Doch die liebevolle Geste einer jungen Frau veränderte ihr ganzes Leben.

Zoom
Silvia Regina Ferreira
Schon mit neun Jahren hatte die Brasilianerin Silvia Regina Ferreira auf der Strasse gelebt. Mit 18 wurde sie aufgrund eines bewaffneten Raubüberfalls von der Polizei festgenommen. Das Urteil: 25 Jahre Haft.

Auf Crack

Silvia sass die 25 Jahre ab. Als sie wieder freigelassen wurde, hatte sie mehr Zeit ihres Lebens hinter Gittern verbracht als in Freiheit. Sie hatte grosse Schwierigkeiten, sich überhaupt wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Bald fiel sie in eine tiefe Depression und rutschte in den Drogenkonsum ab. Die wenigen Münzen, die sie erhielt, gab sie sofort für die nächste Dosis Crack aus. Ein hoffnungsloser Fall?

Die Umarmung

«Gott ist so gnädig, er schickte mir einen Engel», erinnert sich Silvia heute. Dieser Engel war Fernanda Toyonaga, eine Missionarin der Baptisten-Mission Brasiliens. «Sie tauchte mit einem Mal hinter mir auf, kam langsam zu mir und umarmte ich. Und ich fragte mich: 'Wie findet diese Person – weiss, strahlend, hübsch, mit grünen Augen – den Mut, einen Menschen wie mich zu umarmen?'»

Für Fernanda, die im Rahmen der Mission als Freiwillige an einem sozialen Projekt teilnahm, war es aber überhaupt keine Frage, diese arme, drogenabhängige, heruntergekommene Frau zu umarmen. «Sie in dieser Situation zu sehen, tat mir sehr weh. Ich wollte verstehen, was mit einer Frau in ihrem Alter geschehen musste, damit sie in so eine Situation kommt…», erklärte Fernanda in einem Fernsehbericht über die erstaunliche Veränderung von Silvia.

Neubeginn

Diese liebevolle Geste der Missionarin vor fünf Jahren war für Silvia der erste Schritt zur Veränderung. «Sie gab mir dadurch Hoffnung, um wieder auf die Beine zu kommen, ja um zu leben.» Durch Fernanda hörte sie zum ersten Mal von Jesus Christus und übergab ihm ihr Leben. Und sie fand den Mut, sich in das «Rosa Haus» internieren zu lassen, in welchem Menschen, die unter Abhängigkeiten leiden, geholfen wird. Silvia wurde medizinisch behandelt, machte ihren Schulabschluss nach und begann mit einem Mal, von einem neuen Leben zu träumen.

«Frieden im Herzen»

Und ihren Traum setzte sie mit der Zeit auch um. Heute studiert die mittlerweile 60-Jährige an der Universität Theologie. Ihr Wunsch ist es, selbst Missionarin zu werden, um anderen zu helfen, die völlig am Ende sind, wie sie es war. «Ich möchte helfen, aber ich möchte auch lernen. Ich möchte anderen weitergeben, was ich in so grossen Mengen erhalte. Heute darf ich erleben, was es bedeutet, Frieden im Herzen zu haben!» Und ein T-Shirt, das sie in unterschiedlichen Farben besitzt, drückt aus, was Silvia in ihrem Leben hautnah erfahren durfte: «Jesus verändert!»

Zum Thema:
Ausbruch aus Drogen und Prostitution: «Durch Jesus habe ich ein neues Leben gefunden»
Ex-Abhängiger und -Obdachloser: «Niemand hielt es in meiner Nähe aus…»
Der Wert von Randständigen: «Ich beschloss obdachlos zu werden»

Datum: 17.04.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / evangelionoticias.com / noticiacristiana.com

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