Mit Liebe und Offenheit

Eine Pastorin geht gegen Prostitution vor

Für die Gemeindeglieder des New Day Ministry in West Virginia war es ein echtes Problem: 25 bis 30 Prostituierte schafften am helllichten Tag vor der Kirche an. Dann tat sich die Pastorin mit der Community zusammen – und heute existiert das Problem nicht mehr.

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Pastorin Helen Wolfe
Prostitution schafft vielerorts Probleme. Doch in Huntington, West Virginia in den USA, wurden sogar die Gemeindeglieder von Prostituierten belästigt. «Die Frauen verfolgten sie wortwörtlich bis an den Haupteingang», erklärt die Pastorin der örtlichen Gemeinde, Helen Wolfe. Sie selbst sei sogar einmal für eine Prostituierte gehalten worden. «Ein älterer Herr um die 60 hielt vor unserem Kindergarten. Ich ging raus und fragte: 'Kann ich Ihnen helfen?' und er sagte: 'Ja, wie viel?' Ich schaute ihn an und sagte: 'Gottes Erlösung ist gratis!'»

Den Feind konfrontieren

Das Problem war nicht mehr tragbar. Auch die Anzahl der Kinder im Kindergarten nahm ab – die Eltern wollten ihre Kinder nicht in diesem Milieu sehen. «Die Zuhälter mischen sich in meine Angelegenheiten ein, immer weniger Kinder kommen in den Kindergarten…», erklärte die Pastorin damals und nahm sich vor: «Ich werde den Spiess umdrehen und mich in die Angelegenheiten der Zuhälter mischen!» Und weiter: «Wenn der Feind so dreist ist, sich hier auf diese Strasse zu wagen, dann werde ich so dreist sein und ihn konfrontieren!»

Gesagt, getan. Pastor Helen wandte sich an den örtlichen Nachrichtensender, der prompt eine Reportage über das Problem brachte. Und die Polizei reagierte sofort mit Razzien. Viele der anschaffenden Frauen waren heroinabhängig und die Polizei bot ihnen Rehabilitationsprogramme an. Ausserdem begann man, die Fotos derjenigen, die eine Prostituierte anheuerten, öffentlich auszuhängen.

Durch Evangelisation die Frauen erreichen

Doch das ist nur die eine Seite. Auch Pastorin Helen Wolfe und ihre Gemeinde begannen, sich um das Problem zu kümmern. Jeden Mittwochabend öffnet das New Day Ministry seine Türen und bietet im Bereich der Cafeteria eine kostenlose Mahlzeit an. «Das hat uns geholfen, Beziehungen (zu den Frauen) aufzubauen. Ich spreche mit den Mädchen und sage ihnen, dass wenn sie je müde werden, ständig müde zu sein, ich für sie da sein und ihnen helfen werde.»

Einige Frauen sind auch der Einladung gefolgt und haben den Sonntagsgottesdienst besucht. Nach und nach hat die Pastorin das Vertrauen der jungen Frauen gewonnen, so dass sie viele aus der Prostitution holen und für ein Rehabilitierungsprogramm motivieren konnte. Frauen, die sich nicht helfen lassen wollen, halten mittlerweile wenigstens einen Höflichkeitsabstand zum Gemeindegrundstück ein.

Ein neues Ambiente

Seither sind zwei Jahre vergangen – und das Ambiente der ganzen Strasse hat sich komplett verändert. Früher habe man 25 bis 30 Prostituierte auf der Strasse zählen können, «heute sieht man keine einzige», freut sich Nachbar Todd Sweeney. Und Helen Wolfe erzählt: «Wenn man am Abend herkommt, sieht man die Leute auf Gartenstühlen sitzen. Man sieht Kinder, die wieder draussen spielen. Es gibt ein paar Mädchen, die an der Strassenecke anschaffen, aber sie kommen nicht mehr vor unser Gebäude…» Für Pastorin Helen ist das eine grosse Gebetserhörung. «Wir haben es alle zusammen angepackt und es hat geklappt!»

Zum Thema:
«Botschaft an die Syndikate»: Vier Jahre undercover gegen Menschenhandel
Schulung bei Rahab Olten: «Prostitution ist Gewalt an Frauen»
Aktiv gegen Menschenhandel: Massagen, Palettenmöbel und eine Velotour durch Israel

Datum: 24.05.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / wsaz.com

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