Sensation in Nordisrael: Archäologen graben Sphinx-Teile eines altägyptischen Pharao aus. Noch ist offen, wie sie dahingekommen sind.
Sphinx-Fund in Israel
Jetzt rätseln Forscher, wie die Statue damals in die antike Stadt Tel Hasor nördlich des See Genezareth gelangte. Noch nie wurden im östlichen Mittelmeerraum vergleichbare Funde gemacht, berichtet die «Rheinische Post». Ausgegraben wurden die Unterarme und der dazugehörige Sockel aus Granitstein. Eine Inschrift sei dem Herrscher Menkaure (griechisch: Mykerinos) gewidmet, dessen Regierungszeit ungefähr 2530 vor Christus begonnen hatte und der eine der drei Pyramiden von Gizeh erbaut hatte.
Grabungsleiter Amnon Ben-Tor erläuterte in der Hebräischen Universität in Jerusalem: «Es ist die einzige monumentale ägyptische Statue, die jemals in der Levante, also dem heutigen Israel, Libanon und Syrien, gefunden wurde.»
Wohl erst später angekommen
Die Hieroglyphen zwischen den Pfoten ergeben den Schriftzug: «Geliebt vom Göttlichen in Heliopolis, das ihm ewiges Leben gab». Deshalb wird vermutet, dass die Sphinx ursprünglich im Norden Kairos stand und erst später auf den Hasor-Hügel nach Israel kam, dorthin, wo einst die Hauptstadt des südlichen Kanaans stand. Diese Gebiete standen damals nicht in Verbindung.
Die wahrscheinlichste Annahme sei, so Ben-Tor, dass es sich um ein diplomatisches Geschenk handelte, berichtet der «Spiegel»: «Dann wäre sie irgendwann nach Beginn des Neuen Reichs 1550 vor Christus hierhergekommen, als die Pharaonen auch Kanaan regierten, aber die lokalen Herrscher auf ihren Thronen beliessen.» Empfänger könnte demnach der König von Hasor gewesen sein, der sein wichtigster Statthalter in der Region war.