Die Dämonen sind die unsichtbaren Machthaber dieser Weltzustände
Dämonen heissen im Neuen Testament gottwidrige Geister. Sie treiben ihr Wesen in den unsichtbaren Hintergründen des Menschenlebens. Sie bevölkern in grossen Scharen die Luft (Eph. 2,2; 6,12). Sie üben einen mächtigen Einfluss aus auf die Gestaltung der öffentlichen Zustände. Sie stecken irgendwie hinter allem Bösen im Menschenleben. Sie bilden ein Reich, dessen Fäden in der Hand des obersten Dämons zusammenlaufen (Luk. 11,15; Eph. 2,2). Der ganze gegenwärtige Weltlauf erhält sein Gepräge durch die Übermacht der Dämonen.
In besonderen Fällen nehmen die Dämonen Besitz von einem Menschen, so dass sein Personenleben zu Zeiten völlig verdrängt wird
Die Dämonen (oder ein Teil von ihnen) haben einen leidenschaftlichen Drang nach Verkörperung; sie dringen in Leiber von Menschen ein und verursachen diesen Menschen furchtbare Qualen und Krankheitserscheinungen (Matth. 17,15.18; Luk. 8,27 ff. und viele andere Stellen).
Ein Mensch, in dem ein Dämon wohnt, verliert zu Zeiten vollständig seine persönliche Eigenart, und es spricht eine ganz andere Art aus ihm. Dämonische Menschen haben eine ganz besondere Feinfühligkeit für die Nähe eines Gottesboten. Während gesunde Menschen die Nähe der Gottheit stumpfsinnig verkennen, fühlen die dämonischen sie sofort.
Die Gottesherrschaft, wenn sie kommt, räumt auf mit dem Treiben der Dämonen (Luk. 11,20). Andererseits ist es, als ob beim Kommen Jesu das Reich der Dämonen alle seine Kräfte zusammenfasst. Die Zahl der Dämonischen ist zur Zeit Jesu offenbar besonders gross gewesen.