Wissen wir, wer wir in den Augen Gottes sind? Viele
Probleme und Fragen unserer Zeit würden sich auflösen, wenn mehr Menschen
erkennen würden, wie Gott sie sieht. Davon ist Konrad Blaser, Pastor der Hope
& Life Church und Autor des Buchs «Einfach Jesus», überzeugt.
Es gäbe viel weniger Leid, wenn der Mensch nicht mehr
aus seinem Minderwertigkeitsgefühl heraus handeln würde. So viele Kriege
könnten verhindert werden, wenn die Menschen ihren Wert kennen würden. Jesus
kam und wirkte, predigte und heilte, nur um den Menschen Gott wieder
nahezubringen.
Jesus bringt's auf den Punkt
Für Jesus war klar: In der Begegnung mit ihrem Vater
im Himmel werden sie erkennen, wer sie sind. Ich denke, darum sagte Jesus auch
Folgendes, als er gefragt wurde, was das Allerwichtigste sei: «Du sollst den Herrn, deinen Gott,
lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit ganzem Verstand. Dies ist
das grösste und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: Liebe deine
Mitmenschen wie dich selbst. Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was
das Gesetz und die Propheten fordern.» Matthäus
Kapitel 22, Verse 37-40
Erst wenn wir Gott nahekommen, werden wir fähig, uns
selbst zu lieben, anzunehmen und ein Ja zu uns zu finden. Dies wiederum macht
uns fähig, die Menschen um uns herum zu lieben und anzunehmen. Dies predigte
Jesus. Er trug die Menschen zu Gott und dadurch konnten sie erkennen, wer sie in
den Augen Gottes wirklich waren.
Identität einer Königin oder einer Bettlerin?
Dies erinnert mich an die Geschichte von Helena von
Troja. Helena ist eine Frau aus der griechischen Mythologie und galt als eine
der schönsten Frauen ihrer Zeit. Ihre Schönheit soll so unglaublich gewesen
sein, dass jeder Mann, der Helena zu Gesicht bekam, sie besitzen wollte. Eines
Tages wurde Helena entführt. Danach konnte sie sich nicht mehr daran erinnern,
wer sie war, woher sie kam und wie schön sie war. So endete Helena als
Bettlerin auf der Strasse, weit weg von zu Hause. Zu Hause jedoch suchte man
verzweifelt nach ihr. Jahr um Jahr verging, bis Helena eines Tages von einem
Mann bei einem Brunnen gefunden wurde. Eine verwahrloste Frau mit schütterem
Haar und einer verblassten Schönheit begegnete ihm. Doch als der Mann ihre
Hände sah, erkannte er die Hände von Helena von Troja. Er schaute sie an und
flüsterte: «Helena?» Sie blickte
ihn verwirrt an und er sagte: «Du bist Helena von Troja. Du bist
die Königin. Erinnerst du dich nicht mehr?» In genau
diesem Moment war es, als drücke jemand den Lichtschalter. Helenas Gesicht
begann zu leuchten, der Nebel um sie herum schien zu weichen und sie erkannte
wieder, wer sie wirklich war. Sie reiste mit dem Mann zurück nach Hause und
wurde wieder eine wunderschöne Königin.
Ich weiss, dies ist bloss eine Legende aus der
Mythologie. Doch was mich an ihr fasziniert, ist, dass es uns oftmals genauso
geht wie Helena. Wir vergessen so oft, wer und was wir in den Augen Gottes
sind. Wir vergessen, was für ein Potenzial wir in uns haben und was für Möglichkeiten auf uns warten.
Du bist eine Schöpfung des Höchsten
So, wie der Mann Helena daran erinnerte, wer sie war,
kam Jesus, um dich immer wieder daran zu erinnern, wer du in den Augen Gottes
bist. Wir alle sind durch unseren Glauben Teil einer königlichen
Familie. Wir sind gekrönt mit Ehre, Segen und einer fürstlichen Salbung. Doch wir
vergessen dies. Wir ignorieren es. Wir können es nicht wahrhaben, glauben oder
annehmen und leben ein Leben jenseits unserer Bestimmung.
Gott hat einen Plan für dein Leben und nur gute
Gedanken über dich. Königliches Blut fliesst in deinen Adern und deine DNA
zeugt von fürstlicher Herkunft. Auf dich warten Segen und göttliche Momente,
die entdeckt werden wollen. Gott hält noch so viel Gutes für dich bereit,
weil du sein Kind bist – seine Schöpfung, seine Idee, sein Meistwerk. Nichts
hat er dem Zufall überlassen, als er dich schuf. Weder den Ort, noch deine
Familie, dein Aussehen, deine Grösse, dein Wesen, dein Geschlecht. Alles ist
sorgfältig ausgesucht und geplant. Gott will mit dir seine Grösse und Macht
offenbaren und demonstrieren.
Leben als Königskind
Auch wenn du noch im Nebel lebst und es nicht
erkennst, ermutige ich dich: Entdecke wieder, wer du bist, und der Nebel wird
sich auflösen. Dein Geist wird zum Leben kommen und du wirst erkennen und
sehen, was Gott noch alles bereithält. Freiheit wird kommen, Ketten, die dich
gefangen halten, werden gesprengt und dein Minderwertigkeitsgefühl wird
verschwinden.
Denke neu, betrachte dich so, wie Gott dich sieht, und
beginne das Leben eines Königskindes zu leben. Du und ich, wir sind nicht aus
Zufall da. Wir sind geschaffen, weil wir gewollt, geplant und geliebt sind.
Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er
hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig
ist. Epheser Kapitel 2, Vers 10
Zum Autor:
Konrad Blaser
Konrad Blaser ist Pastor und leitet zusammen mit seiner Frau Andrea die Freikirche HOPE & LIFE. Der Emmentaler ist Vater von zwei Kindern, Dominic und Sienna. Er liebt es, mit anderen Menschen zusammen denselben Traum zu leben und ist begeistert von Jesus und der Kirche am Ort.
Buch «Einfach Jesus»:
Hier geht's zur Leseprobe von Konrad Blasers Buch, das im Grace today Verlag erschienen ist.