SEA-Stellungnahme

Ehepaar-Adoption ist im Interesse der Kinder

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Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA hat sich im Rahmen der Vernehmlassung zu den vorgeschlagenen Gesetzesänderungen im Adoptionsrecht geäussert. Im Interesse der Kinder lehnt sie die darin geplante Öffnung der Stiefkind-Adoption auf Einzelpersonen ab.

Die geplante Reform bei den Adoptionsvoraussetzungen stösst bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz auf Widerstand. «Wir lehnen die Flexibilisierung der Adoptionsvoraussetzungen, die sogenannte Stiefkind-Adoption – entschieden ab», schreibt die SEA in einer Mitteilung. Sie sehe darin keine Verbesserung des Kindswohls. Die Stellungnahme zuhanden des Bundesamts für Justiz wurde von der SEA-Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe+Familie erarbeitet.

Stabilität der Elternbeziehung als Voraussetzung

«Stabile Elternbeziehungen sind eine der wichtigsten Grundlagen für das Gelingen einer Adoption», heisst es weiter in der Stellungnahme. Die Lebensform der Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau weise gegenüber dem Zusammenleben ohne Trauschein einen höheren Grad an sozialer Verantwortung auf. Auch eine hohe Scheidungsrate vermöge die Tatsache nicht zu entkräften, dass die Ehe zwischen Mann und Frau statistisch gesehen die stabilste Lebensform sei. Die SEA, welche rund 250'000 Christen in der Schweiz vertritt, kritisiert weiter, dass gerade beim Kriterium der Stabilität in der Elternbeziehung in der Reform massive Abstriche gemacht würden.

Nicht im Sinne des Kindswohls

Durch die Erleichterung der Adoptionsvoraussetzungen könnten zwar sorgerechtliche Aspekte verbessert werden, hält die Schweizerische Evangelische Allianz in ihrer Vernehmlassungsantwort fest. Das Wohl des Kindes würde aber damit in vielen Fällen nicht verbessert, im Gegenteil: «Die Stieffamilienbildung stellt oft einen enormen Stress für die neue Paarbeziehung dar. Unverarbeitetes aus der vorherigen Beziehung wird in die neue Partnerschaft hineingetragen; der Stiefpartner kann nicht von heute auf morgen die Elternrolle übernehmen; es kann zu Loyalitätskonflikten kommen. Während das Kind noch dem leiblichen Elternteil nachtrauert, wird es in eine neue, wackelige und unreife Stief-Elternschaft hineinmanövriert. Die Stiefkind-Adoption ist daher kein Argument für das Kindswohl.»

Weitere Stellungnahmen zum Adoptionsrecht:
Schweizerische Stiftung für die Familie
Freikirchen Schweiz

Zum Thema:
Recht auf Mutter und Vater: EVP und VFG lehnen Änderungen des Adoptionsrechts ab
Alternative Ethik leben: Europa verabschiedet sich von seinen Werten
Schweiz: Sollen nicht verheiratete Paare Kinder adoptieren dürfen?
Adoption für gleichgeschlechtliche Paare: «Die Interessen der betroffenen Kinder verhöhnt»

Datum: 07.04.2014
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: SEA

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