Die Corona-Krise soll bei manchen Schweizerinnen
zu solchen Engpässen geführt haben, dass sie sich die vorgeburtliche Tötung
ihres Kindes durch Abtreibung nicht mehr leisten können. Ein Glücksfall für Ungeborene?
Die
Corona-Krise kostet nicht nur, sondern rettet auch Leben, wie Zahlen zu
Autounfällen aus Ländern mit rigorosem Lockdown zeigen. In manchen Ländern
haben auch ungeborene Babys von der Corona-Krise profitiert, weil Abtreibungen
als nicht lebensnotwendige medizinische Leistungen untersagt waren.
Leider
trifft dies auf die Schweiz nicht zu. Die Pendlerzeitung «20 Minuten» hat am
18. Juni 2020 eine traurige Tatsache offenbart: 40 Millionen Franken habe die
«Glückskette» für Menschen in der Schweiz gesammelt, die durch die
Corona-Pandemie in Not geraten seien. Und davon habe die Spendenorganisation
100'000 Franken für Verhütungsmittel und Abtreibungen an Sexuelle Gesundheit
Schweiz (SGCH) überwiesen. Dies erstaunt schon deswegen, weil Abtreibungen zu
den Pflichtleistungen der Krankenkassen gehören.
Tötungen auf
Kosten der Glückskette?
Getreu ihrer
Mission setzte sich SGCH dafür ein, dass das Töten ungeborener Kinder auch in
den harten Corona-Zeiten ungehindert weitergehen konnte. Innerhalb von sechs
Wochen seien bei Schwangerenberatungsstellen 39 Gesuche um Unterstützung für
die Finanzierung von Verhütungsmitteln eingegangen und neun Anfragen von
Schwangeren, die den Schwangerschaftsabbruch nicht vollständig hätten
finanzieren können, sagt Daniela Enzler, Mediensprecherin von SGCH, der
Dachorganisation der Fachstellen in diesem Bereich.
Für viele wohl
eine böse Überraschung, sich als Spender der «Glückskette» in der festen
Meinung, Gutes zu tun, an der Auslöschung von bisher neun Menschenleben
beteiligt zu sehen! Besonders bitter ist, dass bei SGCH auch minderjährige
Mädchen «Hilfe» finden, die zwar krankenversichert sind, die Abtreibung aber
vor ihren Eltern verheimlichen wollen. Der beliebten Spendenorganisation, die
mit dem Slogan «Die solidarische Schweiz» wirbt, kann man hingegen keine
Intransparenz vorwerfen. SGCH findet sich tatsächlich auf der Liste der 102
Organisationen, deren Projekte die «Glückskette» mit ihren Corona-Geldern
unterstützt.
Das Kind als
Naturkatastrophe?
«Wir prüfen
jeden einzelnen Antrag sehr genau und sind überzeugt von der Arbeit, die
Sexuelle Gesundheit Schweiz leistet», zeigt sich Priska Spörri von der
«Glückskette» überzeugt. Wer seine «Familienplanung» – welch ein Euphemismus für
die Liquidierung unschuldiger Babys! – aus finanzieller Not nicht regeln könne,
habe doch schliesslich wirklich ein Problem.
«Traditionellerweise
verbindet man unsere Arbeit in der Schweiz mit Naturkatastrophen», sagt Spörri
weiter. Mit der Corona-Pandemie sei man halt nun auch in neuen Feldern tätig.
Für manche ist offenbar auch ein ungewolltes Kind eine Katastrophe, die man um
jeden Preis abwenden können soll und darf. Und die «Glückskette» bietet dazu
Hand, indem sie mit dem Schweizer Ableger von IPPF – der weltweit grössten
Abtreibungs- und Frühsexualisierungslobby – kooperiert. Eine wahrhaft
unglückliche Kette von Umständen, nicht nur für die ungeborenen Babys, sondern
auch für ihre schlecht beratenen, teils minderjährigen Mütter.
Zum Autor:
Dominik Lusser leitet den Fachbereich Werte
und Gesellschaft der Stiftung Zukunft CH.
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