Der Parteichef der Grünen, Cem Özdemir, kritisiert die CDU/CSU. Derzeit werden in der Türkei Gebäude christlicher Gemeinschaften enteignet. Während er sich trotz seiner muslimischen Herkunft dagegen einsetze, scheine bei den erwähnten Parteien das «C» nicht mehr wichtig, bemängelt er.
Cem Özdemir
Der im deutschen Urach geborene Cem Özdemir war 1994 einer der ersten Bundestagsabgeordneten mit türkischen Eltern, sein Hintergrund ist islamisch. Und gerade als Muslim wundert er sich über das fehlende Engagement der beiden deutschen C-Parteien, CDU/CSU, für die Christen in der Türkei. «In der Türkei werden Kirchen geschändet. In der Türkei werden die Gebäude christlicher Gemeinschaften enteignet. Ich höre hier gar nichts dazu. Ist das 'C' nicht mehr wichtig?», so Özdemir.
Und der Parteichef der Grünen fuhr in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» fort: «Der Einsatz für die Christen in der Türkei, ist das jetzt meine Aufgabe, als jemand aus einer muslimischen Familie? Ich setze mich für die ein. Ich würde mir wünschen, dass meine Kollegen von der CDU/CSU die Christen in der Türkei nicht ganz vergessen.» Seine Kritik äusserte Özdemir angesichts des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei.
Enteignungen
In den letzten Monaten wurden in Diyarbakir mehrere Kirchen enteignet, auch orthodoxe, katholische und protestantische – von einer 1'700 Jahre alten bis zu einer erst 2003 erbauten Einrichtung.
Gerade die Enteignung der Jungfrau-Maria-Kirche im Stadtviertel Lalabey ist ein schwerer Schlag, da dieses Gotteshaus für die orientalische Orthodoxie von enormer Bedeutung ist, berichtet «Open Doors». Zwar macht die Regierung geltend, dass dies geschehe, um die Gebäude zu schützen, zudem seien auch Moscheen enteignet worden sind. Letzteres klingt allerdings etwas befremdend, da Moscheen in der Türkei bereits staatliches Eigentum sind, da sie die Baukosten und die Gehälter für die Imame trägt, während Kirchen von Christen finanziert werden.
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