Jesus wird erwachsen und lässt sich von Johannes dem Täufer
im Jordan taufen. Gott bestätigt Jesus als seinen Sohn, indem er aus dem
Himmel hinunterruft: «Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude.» Dieselbe Bestätigung gibt er Ihnen und mir jeden Tag.
Johannes tauft Jesus im Film «Son of God»
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich mich
als Erwachsener taufen liess. Ich war damals in Zürich bei einer Weiterbildung
zum Prediger. Während dieser Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich meine
Entscheidung für Jesus noch mit der Wassertaufe bezeugen sollte. So ging ich
mit ein paar Männern, mit denen ich in der Weiterbildung war, an die Limmat
(ein Fluss in Zürich). Es war März, kalt, und ein eisiger Wind blies uns um
die Ohren. Doch nichts konnte mich davon abhalten, diesen mutigen Schritt zu
gehen.
Die Taufe
So standen wir im Wasser: der Leiter der
Weiterbildung, ein Pastor und ich. Sie beteten, ich las ein Taufgelübde vor
und bekannte mit lauter Stimme meinen Glauben. Dann liess ich mich in die
Hände der zwei fallen und sie tauchten mich unter. Als ich wieder aus dem
Wasser herauskam, war einer der Beistehenden so ergriffen, dass er mich
geradewegs mit einem echten biblischen Bruderkuss begrüsste. Dann sah ich, wie
sich wegen des kalten Wassers die Beine meines Leiters langsam blau färbten.
Von der Eiseskälte merkte ich selbst nichts.
Noch heute erinnere ich mich gerne an diesen
prägenden Moment. Seither durfte ich als Prediger sehr viele Menschen taufen.
Und jedes Mal ist es ein heiliger Moment. So, als würde die Zeit um uns herum
stehenbleiben. Fragen verschwinden, Sorgen haben keine Bedeutung mehr und es fühlt sich
immer so an, als öffne sich ein Teil des Himmels und die Stimme Gottes rufe
wie bei Jesus' Taufe herunter: «Dies
ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude.» Matthäus, Kapitel 3, Vers 17
Gott ruft auch Ihnen zu
«Du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn.
Du bist mein Meisterwerk, an dem ich unglaublich viel Freude habe. Ich bin so
begeistert von dir. So viele Abenteuer warten auf dich. So viel Segen wartet
darauf, von dir entdeckt und ausgelebt zu werden. So viele schöne Momente habe
ich für dich kreiert. So viele Wunder wollen dich überraschen. Ich bin da,
ich liebe dich. Ich bin dein Vater und du bist mein Kind. Meine Tochter, mein
Sohn!»
Mit der Taufe werden diese Wahrheiten in unserem Leben
freigesetzt und daran dürfen und sollten wir uns immer festhalten. Es wird
immer wieder Stimmen geben, die uns vom Gegenteil überzeugen wollen, davon,
dass wir ein Versager, ein Verlierer und ein hoffnungsloser Fall seien. Wir
werden immer wieder Momente erleben, in denen wir versagen, nicht mehr
weiterwissen und wegen unserer Fehler, unserer Unzulänglichkeiten und unserer Ängste aufhören, daran zu glauben, dass Gott immer noch da ist; dass er unser
Bestes im Sinn hat und immer noch von uns begeistert ist. Egal, was wir machen,
egal, was wir bewegen und wie gross unser Glaube ist – Gott ruft uns jeden Tag
zu: «Du bist mein Kind, meine Tochter, mein Sohn!» Und
daran ändert sich niemals etwas!
Geschenkte Identität
Diese Identität ist uns geschenkt worden, und ganz
gleich, was wir alles falsch machen, ganz gleich, was wir für Entscheidungen
treffen, wir sind und bleiben Gottes Kinder, seine Schöpfung, sein
Meisterwerk.
Dies war auch für Jesus sehr wichtig. Denn nach
seiner Taufe wurde er vom Teufel in der Wüste versucht. Nach 40 Tagen, in
denen er gefastet und Zeit mit Gott verbracht hatte, trat der Teufel an ihn heran
und versuchte, ihn von Gott und dessen Zusicherung wegzuführen. Spannend ist,
dass zwei der drei Versuchungen wie folgt eingeleitet werden: «Wenn du der Sohn Gottes bist...»
Kennen Sie das? «Wenn du der Sohn Gottes bist, wenn du
seine Tochter bist, warum machst du dann diese Fehler? Warum zweifelst du?
Warum gelingt dir nichts? Warum hast du es schon wieder verbockt? Warum?»
Der Teufel greift nicht nur Jesus in seiner Identität
an, sondern auch uns. Immer und immer wieder. Doch ich möchte Ihnen sagen, dass
nichts, rein gar nichts Sie von der Liebe, den Zusagen und dem, was Gott an
und in Ihnen sieht, wegführen kann. Gott ruft Ihnen jeden Tag zu: «Du bist mein
Meisterwerk. Du bist meine geliebte Tochter, du bist mein geliebter Sohn, an
dir habe ich Freude!» Denken Sie daran, nichts – weder Ihre Fehler noch Ihre Zweifel, Ihr Versagen, Ihre Ängste, Ihre Nöte, Ihre falschen
Entscheidungen, Ihre Unzulänglichkeiten.
Rein gar nichts kann Sie von dieser Zusicherung
trennen
Geben Sie darum dem Teufel und all den negativen Stimmen in
Ihnen keinen Raum mehr und reagieren Sie mit den Wahrheiten Gottes, mit den Zusagen,
die Gott Ihnen macht, und entdecken Sie immer wieder, was Gott in Ihnen sieht und über
Sie denkt. So kann und wird neue Kraft kommen. Wie Jesus werden auch Sie aus all
Ihren Kämpfen mit negativen Gedanken, Anfechtungen Ihrer Identität und
Ihrer Person siegreich hervorgehen.
«Kann eine Mutter etwa ihren Säugling
vergessen? Fühlt sie etwa nicht mit dem Kind, das sie geboren hat? Selbst wenn
sie es vergessen würde, vergesse ich dich nicht! Sieh, ich habe dich in meine
Handflächen gezeichnet. Das Bild deiner Mauern habe ich immer vor Augen.» Jesaja, Kapitel 49, Verse 15–16
Zum Autor:
Das Buch «Einfach Jesus» von Konrad Blaser
Konrad Blaser ist Pastor und leitet zusammen mit seiner Frau
Andrea die Freikirche HOPE & LIFE. Der Emmentaler ist Vater von zwei
Kindern, Dominic und Sienna. Er liebt es, mit anderen Menschen zusammen
denselben Traum zu leben und ist begeistert von Jesus und der Kirche am Ort.
«Einfach Jesus»
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Konrad Blasers Buch, das im Grace today Verlag erschienen ist.
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