So feiern Freikirchen der Schweiz 2020 Weihnachten
Freikirchen-Präsident Peter Schneeberger äussert sich zu den neuen Corona-Massnahmen.
Der Bundesrat gab am 18. Dezember 2020 neue Verschärfungen der Coronamassnahmen bekannt. Diese betreffen vor allem die Restaurants und Läden. Livenet fragte bei Peter Schneeberger, Präsident des Verbands Freikirchen.ch nach, was nun für die Kirchen an Weihnachten 2020 noch möglich ist und was nicht.
«Die heutige Medienkonferenz brachte für uns Kirchen nicht viel Neues, ausser der Erkenntnis, dass dieses Virus eine unglaubliche Dynamik hat, die für alle grosse Auswirkungen hat», sagte Peter Schneeberger direkt im Anschluss an die Bekanntgabe der Bundesratsbeschlüsse im Livestream-Gespräch mit Livenet. Weiterhin gilt eine Personenbeschränkung von 50 Personen für Gottesdienste. Auch der Gemeindegesang ist weiterhin verboten. Für Weihnachten 2020 sei Kreativität gefragt, betonte Schneeberger.
Trotz Beschränkungen würdige Weihnachten feiern
Der Besuch eines Gottesdienstes gehört für
viele Schweizer zu Weihnachten wie Kerzenschein, Krippe und besinnliche Lieder.
Entsprechend gut gefüllt sind an Heiligabend oder Weihnachten vielen Kirchen.
Das wird im Corona-Jahr schwierig: «Eine Pandemie kennt keine Feiertage», sagte
die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Ostern. So konnte die Erinnerung
an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erstmals in der
Kirchengeschichte nicht durchgeführt werden.
Geschieht an Weihnachten, am
Geburtstag von Jesus, dasselbe? Nein, haben sich die Freikirchen gesagt und nach
kreativen Möglichkeiten gesucht, um trotz Beschränkungen des Präsenz- und
Singverbots würdige Weihnachten zu veranstalten.
Chance für Neues
Die Freikirchen haben deshalb Ideen entwickelt,
wie die Gläubigen die Weihnachtsgottesdienste feiern können. «Wir sind
uns bewusst, dass wir auf eine schwierige Zeit zugehen mit einer Weihnachtszeit
ohne riesige Familienfeste und auch ohne ästhetisch schöne
Weihnachtsgottesdienste mit vielen Besuchern», sagt Peter
Schneeberger, Präsident des Dachverbands Freikirchen.ch. Er ergänzt: «Wir haben
mit kreativen Möglichkeiten unser Angebot ausgebaut, um die unterschiedlichen
Interessen unsere Gemeindemitglieder zu berücksichtigen. Es ist eine Zeit der
kleinen Taten. Im Corona-Jahr 2020 erleben wir Einschränkungen und zugleich die
Chance, Neues zu denken und auszuprobieren.»
Die Freikirchen sind dankbar, dass
Versammlungen bis 50 Personen erlaubt sind. Schneeberger: «Wir feiern den
Geburtstag von Jesus Christus. Das sind weit mehr als 2'000 Geburtstage einer Weltpersönlichkeit.»
Dank verschiedener Eingaben beim Bundesrat und beim BAG haben die Christen für
ihre Veranstaltungen eine Ausnahmebewilligung bekommen. Religiöse
Veranstaltungen sind nach der Verordnung Covid-19 Besondere Lage nach Art. 6
Abs. 1d vom Versammlungsverbot ausgenommen. Schneeberger: «Wir haben damit eine
Sonderbewilligung für unsere Veranstaltungen. Das finden wir angebracht. Für
die Kirche wäre ein strikter Lockdown zu Weihnachten äusserst schädlich für das
Wohlbefinden der Bevölkerung.»
Kreative Angebote
Angeboten
werden Andachten unter
Corona-Hygieneregeln, Krippengeschichten für Kleingruppen oder Weihnachtsfeiern im Wald. Die GvC-Chile
Hegi in Winterthur hat ein 30-Minuten-Weihnachts-Package
zusammengestellt: ein Video-Angebot mit Weihnachtsliedern und -geschichten für
Zuhause.
Die
Freie Missionsgemeinde hat für Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen Online-Adventskalender mit einem täglich neu
aufgeschalteten Videoclip zu weihnachtlichen Texten bereitgestellt. Auch die
Freie Evangelische Gemeinde (FEG) Visp hat einen solchen Kalender kreiert:
Jeden Tag gibt es einen Text aus der Advents- und Weihnachtsgeschichte mit
kurzen Gedanken des Pastors und einem Link zu einem dazu passenden Video. Die
Kirche «Prisma Rapperswil» bietet «Wiehnachtsgschicht-Filmli» für Kleinkinder bis
drei Jahren an.
Hier geht's zum Interview von Livenet-Redaktor Florian Wüthrich mit Peter Schneeberger:
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