Frankreich: Junge Christen setzen sich für Mitstudenten ein
Zwei Studentinnen (Bild: Unsplash)
Die Isolation
durch die strengen Pandemie-Massnahmen in Frankreich macht vielen zu schaffen –
insbesondere Studenten. Christliche Studentenorganisationen gehen bewusst auf
sie zu und machen Angst und Depression zum Thema.
Nachdem die
strengen Corona-Massnahmen in Frankreich weiterhin anhalten, machen sich an
vielen Orten Angst und Depression bemerkbar, auch unter den Studenten. «Es
besteht das Gefühl der Erschöpfung, des Zweifels und das Bedürfnis, die Dinge
in Frage zu stellen», erklärte kürzlich ein Sprecher von Präsident Macrons Partei. Die
psychische Gesundheit vieler sei gefährdet, es bestünden Probleme mit
Depressionen und der Isolierung.
Mit der
Einsamkeit umgehen
Mit am stärksten
leiden unter diesen Auswirkungen des Lockdowns die Studenten. Insbesondere der
Online-Unterricht sei äusserst schwierig, erklärte Marion Poujol, regionale
Koordinatorin der GBU France (Universitäts-Bibelgruppen) in Paris, gegenüber
Evangelical Focus. Vor allem aber müssten sie lernen, mit der Einsamkeit
umzugehen.
Aaron Robinson
Derselben Meinung
ist auch Aaron Robinson, Leiter von Agapé Campus. Die Isolierung sei die
grösste Herausforderung, so Robinson gegenüber Evangelical Focus, denn daraus
folge «ein Mangel an körperlicher Aktivität und allgemeiner Motivation für viele
Dinge, insbesondere dafür, konzentriert am Studium dran zu bleiben». Dazu
kommen Sorgen über die aktuelle soziale und wirtschaftliche Situation – in
Frankreich sind bereits über 84'000 Menschen an Covid-19 gestorben –, aber auch
die persönliche Situation, wenn Praktikums- und Arbeitsplätze nur schwer zu
finden sind. Manche könnten auch die Studiengebühren oder ihre Miete nicht mehr
bezahlen, da ihre Eltern den Arbeitsplatz verloren haben, so Robinson.
Videos und
virtuelle Events
Hier setzen
einige christliche Organisationen an. Jugend für Christus, beispielsweise,
produziert Videos über Themen wie Angst und Depression – auf Basis der Videos
können junge Christen das Gespräch mit ihren Freunden und Mitstudenten suchen.
Das Team von GBU lässt sich von christlichen Psychologen und Psychiatern
weiterbilden, um Studenten besser beraten und beistehen zu können. Agapé sucht auch
persönliche Gespräche mit Studenten, bietet aber zusätzlich virtuelle Bibelgruppen,
Gebet und soziale Events im Internet an «mit einem gelegentlichen gemeinsamen
Spaziergang durch die Stadt, wenn das möglich ist». Viele junge Christen hätten
zudem begonnen, die Bibel mit nichtgläubigen Freunden zu lesen, berichtet
Poujol.
Was einzelne
tun können
Natürlich packen
viele Kirchen und christliche Studentengruppen auch auf sozialer Ebene an,
indem sie sich Essenstafeln zusammentun und Lebensmittel an die vielen Menschen
verteilen, die in dieser Pandemie finanziell am Ende sind. Doch auch auf
psychischer und geistlicher Ebene sei der Einsatz wichtig, etwa wenn man sich
mit Mitstudenten – unter Einhaltung der Auflagen – trifft, insbesondere mit
ausländischen Studenten, die besonders isoliert seien. Christliche Studenten
«müssen nicht so tun, als ob bei ihnen alles gut läuft, denn diese Situation
betrifft jeden, aber sie können ihre Gegenwart schenken und ihren Freunden
Gebet anbieten und einfach sehen, wie Gott sie von dort aus weiterführt», so
Robinson.
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