Überparteiliches Komitee gegen Verfassungsänderung
Ein überparteiliches Komitee unter der Leitung der Evangelischen Volkspartei der Schweiz (EVP) startet am 31. März eine Abstimmungskampagne gegen die Liberalisierung der Präimplantationsdiagnostik.
Im Dezember 2014 hat sich das eidgenössische Parlament für eine Verfassungsänderung und die Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes ausgesprochen, um das Verbot der PID aufzuheben. Künftig dürfen nicht nur Paare mit genetischer Vorbelastung das Verfahren durchführen lassen, sondern alle im Reagenzglas gezeugten Embryonen sollen auf chromosomale Anomalien untersucht werden. Ursprünglich wollte der Bundesrat die Zulassung zur PID restriktiver handhaben.
«Gezielte Selektion von Menschen»
Über die Verfassungsänderung wird am 14. Juni abgestimmt. Sollte der Verfassungsartikel angenommen werden, kann auch gegen das Gesetz das Referendum ergriffen werden.
Nachdem die EVP bereits ihren Widerstand angekündigt hat, startet jetzt ein überparteiliches Komitee mit Vertretern aus BDP, CVP, EVP, SP und SVP Ende März den Abstimmungskampf gegen die geplante Verfassungsänderung. Die «vermeintlich harmlose Änderung» öffne «Tür und Tor für die gezielte Selektion von Menschen», heisst es in der Medienmitteilung des Komitees.
Zudem hat die Organisation «Biorespect», der frühere Basler Appell gegen Gentechnologie, angekündigt, beide Vorlagen zu bekämpfen. Dies teilte der Verein am Montag, 23. März, mit. Die PID könne die Solidarität mit behinderten Menschen oder Menschen mit Erbkrankheiten gefährden. Der Verein beobachtet die Entwicklung auf dem Gebiet der Biotechnik. Im Fokus stünden die Auswirkungen von Technologien auf Umwelt, Mensch und Tier, schreibt Biorespect auf seiner Homepage.
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