Bitte sprecht Klartext, auch bei unangenehmen Themen!
Wo es ethisch heikel wird, sind Begriffe gefragt, welche die Sachlage schöner darstellen, als sie ist. Political Correctness dominiert die mediale Kommunikation.
Die Gesellschaft spricht nicht gerne über Themen, die ethisch heikel sind. Und wenn, dann sucht sie das Problem mit Begriffen zu umschreiben, die das Ganze etwas weniger negativ erscheinen lassen.
Suizidbeihilfe als Sterbehilfe
Das häufigste aktuelle Beispiel sind Organisationen wie Exit, die bei ihrer
Tätigkeit von «Sterbehilfe» sprechen. Obwohl es in Tat und Wahrheit um Beihilfe zum Suizid geht. Weshalb sprechen die Vertreter der sogenannten «Sterbehilfeorganisationen» nicht von dem, was sie effektiv tun? Weil sie ihr tun selbst als ethisch problematisch ansehen? Oder weil sie ihrer Kundschaft nicht zumuten wollen, von dem zu reden, was sie tun möchten? Suizid ist ja auch schon ein moderner Begriff. Noch früher sprach man von «Selbstmord». Auch dahinter stand natürlich eine ethische Wertung.
Sterbehilfe meint eigentlich, dass Menschen, die im Sterben liegen, Hilfe, Linderung, Begleitung und Ermutigung erfahren. Echte Sterbehelfer oder Sterbebegleiter sollten deutlich mache, dass sie sich von den Suizidhelfern unterscheiden.
Der Zweck neuer Begriffe
Ein ähnlicher Euphemismus (ein Begriff, der eine unschöne Sache mit einem positiven Wort umschreibt) ist der «Schwangerschaftsabbruch». Auch dieser Begriff ist relativ neu und kam erst auf, als es darum ging, Abtreibung zu legalisieren. «Abtreibung» war zu negativ belastet, weil sie die problematische und einmal gesellschaftlich allgemein abgelehnte Tötung von Ungeborenen meint. Als sie von der Gesellschaft toleriert und sogar akzeptiert wurde, brauchte es einen neuen Begriff.
Medien als Helfershelfer
Bedenklich scheint mir, wie schnell die Medien auf Begriffe einsteigen, die eigentlich euphemistisch und propagandistisch sind. Sie werden – statt objektiv dem Problem gerecht zu werden – zu Helfershelfern neuer ethischer Einstellungen und Wertungen. Bis diese auch auf der Strasse so verwendet werden. Ihre Aufgabe wäre aber, die nötige Distanz zu wahren und die Motive jener zu prüfen und zu hinterfragen, die neue ethische Standards einführen wollen.
Besser mit Jesus...
Anders ist es, wenn es darum geht, Begriffe zu verändern, mit denen Gruppen von Menschen fertig gemacht und ausgegrenzt werden. Als zum Beispiel «Asylanten» zunehmend mit Profiteuren und Sozialhilfeschmarotzern gleichgesetzt wurden, war es unumgänglich, das Schimpfwort zu ersetzen. Man sprach zunehmend von «Asylsuchenden». Dieser Begriff grenzt nicht per se aus. Tatsache ist, dass in neuerer Zeit versucht wird, bislang neutrale Begriffe so negativ zu belasten, dass sie ganze Gruppen an den Pranger stellen. Man denke nebst den Asylanten auch an die Sozialhilfeempfänger und die Ausländer. Christen tun gut daran, den Propagandisten nicht auf den Leim zu gehen, sondern es mit Jesus zu halten, der gerade jene in Schutz nahm, die gesellschaftlich geächtet wurden.
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