Eindrückliche Kundgebung für das Leben auf dem Bundesplatz
Unter dem Motto «Lebenslang lebenswert» fand am Samstagnachmittag (17.09.2016) in Bern auf dem Bundesplatz der siebte «Marsch fürs Läbe» - diesmal als reine Kundgebung - statt. Am Rand der Veranstaltung versuchten Linksautonome, die Veranstaltung zu stören.
Marsch fürs Läbe 2016 in Bern
Trotz Drohungen im Vorfeld und Farbbeutelattacken auf die Büros christlicher Organisationen und Personen, versammelten sich über 1'700 Anhänger und Sympathisanten zur überkonfessionellen, zweistündigen Veranstaltung vor dem Bundeshaus.
Erstmals fand diese in den drei Landessprachen deutsch, französisch und italienisch statt. Mit dabei an der Kundgebung war auch Wilf Gasser, Präsident der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Über Nacht haben anonyme Personen seine Garage verschmiert. Unter anderem mit der Aufforderung: «Behalt deinen Scheissglauben für dich!»
Der Druck auf das Lebensrecht wächst
Marsch fürs Läbe 2016 in Bern
Zu Beginn der Kundgebung beeindruckten die Lebensberichte zweier Frauen die Anwesenden, musikalisch umrahmt von den beiden Musikgruppen Le Chaim (Thun) und Jubeltrubel-Brassband (TG). In seiner politischen Ansprache betonte Alt-Nationalrat Jean-Pierre Graber, dass seit rund 40 Jahren eine Serie von Volksentscheiden (z.B. zur Abtreibung, Stammzellenforschung und PID) zu immer mehr Brüchen mit den jüdisch-christlichen Normen zum Schutz des Lebens führen. Graber wörtlich: «Dies betrifft den Beginn des Lebens, aber nicht nur; auch was das Ende des Lebens anbelangt, so wird immer mehr Druck ausgeübt mit dem Ziel, die Suizidbeihilfe im Gesetz zu verankern, sogar in gewissen Fällen die aktive Sterbehilfe.»
«Erosion des Lebensschutzes»
In der Schweiz widerspreche diese «fortschreitende Erosion des Schutzes des menschlichen Lebens» der Verfassung, welche den Respekt der menschlichen Würde, die Nicht-Diskriminierung aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung und das Recht auf Leben eines jeden Menschen vorschreibt. Daher seien die Entwicklungen im Bereich der Behandlung des Beginns und des Endes des menschlichen Lebens beunruhigend, mahnte Jean-Pierre Graber. Die Veranstaltung schloss mit einem überkonfessionellen Gottesdienst. Kurzpredigten waren dabei von der reformierten Pfarrerin Sabine Aschmann (Schlatt, TG) und dem katholischen Pfarrer Ruedi Nussbaumer (Steinen, SZ) zu hören.
2017 ist wieder ein «Marsch fürs Läbe» geplant
Neben den Teilnehmern aus der Deutsch- und Westschweiz und dem Tessin erhielten die Schweizer Lebensrechtler auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Unterstützung aus dem Ausland: Prolife-Gruppen aus Polen, Österreich und Deutschland waren angereist, um gemeinsam das Recht auf Leben einzufordern. Sie alle wollen, wie auch die Organisatoren, im nächsten Jahr wieder für das Lebensrecht auf die Strasse gehen. Ob dies unter den massiven Einschränkungen, welche in Bern dieses Jahr für die Veranstalter und Markttreibenden stattfanden, erneut in Bern sein wird, wird noch zu diskutieren sein.
Massive Störaktionen
100 bis 200 Linksautonome versuchten, die Kundgebung auf dem Bundesplatz akustisch zu stören. Auf dem Bärenplatz gegenüber lärmten sie mit Trillerpfeifen, Drucklufthupen und Sprechgesängen. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Polizisten in Kampfmontur verhinderten, dass die Gegendemonstranten auf den Bundesplatz gelangten. Sie liessen sie aber ansonsten gewähren. Mit Wasser gefüllte Kondome flogen immer wieder in Richtung des mit Gittern abgetrennten Bundesplatzes. Kurz vor Ende der offiziellen Kundgebung zündeten die Gegner eine Rauchpetarde. Im Schutz des Qualms zogen sie sich zurück und blieben von der Polizei unbehelligt.
Die Kundgebungs-Teilnehmer waren mit Bussen aus zwei Dutzend Schweizer Städten direkt vor das Bundeshaus gefahren und dort wieder abgeholt worden. Der «Marsch fürs Läbe» war von den Berner Behörden als Kundgebung bewilligt worden, nicht aber als Marsch durch die Strassen. Ein besonderer Moment ereignete sich, als die Lebensrechtler auf die Knie gingen und Gott um Vergebung baten. Für einmal verstummten sogar die Trillerpfeifen hinter den Polizeilinien.
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