Untersuchung gegen Professor

Er sagte: «Männer und Frauen sind biologisch unterschiedlich»

Eine Studentin der schwedischen Lund Universität beschuldigte Professor Germund Hesslow, er verfolge eine «persönliche antifeministische Agenda». Der renommierte Wissenschaftler musste sich tatsächlich vor der Universitätsleitung rechtfertigen.

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Professor Germund Hesslow
Die Lund University in Schweden untersuchte einen ihrer renommierten Professoren für Neurowissenschaften, weil er einer Gruppe seiner Studenten sagte, dass es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Professor Germund Hesslow wurde von einer Studentin beschuldigt, während einer seiner Vorlesungen «transphobische» und «antifeministische» Aussagen gemacht zu haben.

Der Professor, der 1987 in den Neurowissenschaften promovierte, hat es abgelehnt, seine Kommentare zurückzuziehen oder sich zu entschuldigen.

«Keine soziale Konstrukte»

Hesslow lehrte seinen Kurs «Erbe und Umwelt» an der Universität, als er überprüfbare Forschungen zitierte, die die wissenschaftliche Schlussfolgerung unterstützten, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen «biologisch begründet» sind und daher Geschlechter nicht als «soziale Konstrukte allein» betrachtet werden können.

Die beschwerende Studentin deutete an, dass Hesslows Kommentare gegen die schwedische «Wertebasis» gerichtet seien, die von allen Schulen des skandinavischen Landes verlangt, sich an eine Politik zu halten, die Werte wie Gleichheit, individuelle Freiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter vertritt.

«Harmlose Formulierung»

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Hauptverwaltungsgebäude der Universität Lund
Hesslow sagte, dass einige Studenten «aus ideologischen Gründen» nicht gerne bestimmte wissenschaftliche Fakten über biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen hören. Die Kommentare, die zur Beschwerde führten, seien nicht unbedingt Teil seines Kursmaterials, sondern vielmehr Antworten auf die Fragen der Studenten im Laufe der Vorlesung. «Wenn man eine solche Frage beantwortet, steht man unter starkem Zeitdruck und muss sich extrem kurz fassen – und ich habe Formulierungen verwendet, die ich für völlig harmlos halte, aber die Studentin anscheinend nicht.»

«Antifeministische Agenda»

Hesslow wurde zu einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Vorstands für medizinische Ausbildung der Universität eingeladen, nachdem sich eine Studentin beschwerte, dass er seine «persönliche antifeministische Agenda» zum Ausdruck gebracht habe, so «Academic Rights Watch».

Beim Treffen wurde Hesslow gebeten, sich von zwei spezifischen Kommentaren zu «distanzieren»; dass homosexuelle Frauen eine «männliche sexuelle Orientierung» haben und dass es «eine Frage der Definition» ist, ob Transsexualität eine sexuelle Orientierung ist.

Worte nicht zurückgenommen

Der Professor weigerte sich allerdings, seine Kommentare zurückzuziehen, indem er sagte, dass er bereits «genug getan» habe, um seine Wortwahl zu «erklären und zu verteidigen».

«Irgendwann muss man bei den Beteiligten Augenmass walten lassen. Wenn akzeptiert wird, dass Studierende Vorlesungen aufzuzeichnen, um kompromisslose Formulierungen zu finden und dann die Dozenten mit Meetings und langen Briefen einzubeziehen, sollten wir die medizinische Ausbildung ganz aufgeben», sagte er in einer schriftlichen Antwort an den Programmvorsitzenden.

In seiner Antwort dementiere Hesslow auch, dass er eine «politische Agenda» habe und betonte, seine einzige Agenda sei es, wissenschaftliche Fakten und nicht neue konventionelle Weisheiten die Universitätsverfahren steuern zu lassen. «Ideologie, Politik und Vorurteile bilden die konventionelle Sichtweise, nicht die Wissenschaft», beobachtete er.

Zum Thema:
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Datum: 21.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

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