Der Einsatz für den Frieden auf dieser Welt wird
in jedem Jahr neu geehrt. In diesem Jahr wurden der kongolesiche Arzt Denis Mukwege und die jesidische Aktivistin Nadia Murad aus 331 Nominierten gewählt – scheinbar setzen sich immer mehr Menschen für den
Frieden ein. Sollten wir nicht auch für unseren Einsatz geehrt werden?
Am vergangenen Freitag wurde
bekannt gegeben, wer im Dezember den Friedensnobelpreis entgegennehmen wird.
Was mich aber mehr erstaunte, war im Vorhinein die Bekanntgabe der zum Preis
Nominierten, in diesem Jahr sage und schreibe 331 Kandidaten – im Jahr 2016
waren es mit 376 Nominierungen die höchste Anzahl von Kandidaten, seit der
Preis 1901 eingeführt wurde.
Wow – so viele Menschen
und Gruppen setzen sich für den Frieden ein, scheinbar werden es immer mehr und immer herausragendere Taten.
Woran liegt das? Wird Frieden für uns immer wichtiger, dass sich immer mehr
Menschen dafür einsetzen?
Einsatz für den Frieden
Eigentlich sollte der
Einsatz für Frieden für uns Christen etwas ganz Normales sein – und das schon
seit 2'000 Jahren. So schrieb etwa der Autor des Hebräerbriefes (Kapitel 12,
Vers 14a): «Bemüht euch mit ganzer Kraft um Frieden mit jedermann…» und auch
Paulus forderte die Christen in Rom aus (Römer, Kapitel 12, Vers 18): «Wenn es
möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden.»
Wir sollen Frieden
stiften, Frieden verbreiten, in unserem Alltag, in unserem kleinen Leben. Das
kann im ganz Kleinen beginnen, in unserer Familie, mit meinen Arbeitskollegen,
mit den Nachbarn. Wo andere Streit suchen, können wir ihnen – wenn möglich –
ruhig und liebevoll begegnen, denn «eine freundliche Antwort vertreibt den
Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen» (Sprüche, Kapitel 15, Vers
1). Das ist überhaupt nicht einfach – aber sehr effektiv! Oder wir können uns für die Versöhnung anderer einsetzen. Und was wir im
Kleinen säen, kann wachsen und ungeahnte Folgen haben.
Der Lohn für die Friedensstifter
Bekommen wir dafür einen
Friedensnobelpreis? Vermutlich nicht, aber die Bibel verspricht uns etwas viel
Wertvolleres als eine verstaubte Plakette im Schrank. Jesus selbst spricht in
seinen Seligpreisungen zwei Mal den Einsatz für den Frieden an: «Glücklich
sind, die auf Frieden bedacht sind, denn sie werden die ganze Erde besitzen. (…)
Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.»
(Matthäus, Kapitel 5, Verse 5 und 9) Wer sich hier auf der Erde für den Frieden
einsetzt – und zwar nicht nur für irgendeinen Frieden, sondern für den Frieden
Gottes, der höher ist als alle Vernunft –, zu dem stellt sich Gott ganz bewusst
als sein Vater. Was für ein Angebot! Wir dürfen Teil sein von Gottes
Friedensmission auf dieser Erde. Im Kleinen, aber auch im Grossen.
Vom Vater im Himmel geehrt
Noch ein Schlussgedanke:
In Matthäus, Kapitel 6 erklärte Jesus, dass wir nicht darauf aus sein sollen,
von Menschen geehrt zu werden – für unsere Frömmigkeit, unseren Einsatz für die
Armen oder auch den Einsatz für den Frieden. Denn wer das tut, so Jesus, hat seinen «Lohn damit schon erhalten. […] Was du gibst, soll verborgen bleiben. Dann wird
dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen.» Es ist also gar nicht
schlecht, wenn unser Einsatz für den Frieden auf der Erde nicht erkannt oder
geehrt wird – vielleicht noch nicht einmal von den Nachbarn, denen wir Recht
gegeben und damit einen Streit abgewandt haben. Doch die Belohnung wartet in
dem Fall noch auf uns…
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