Film-Pamphlet zieht an der Kinokasse – und an den Herzen
Der Film «Gosnell: The Trial of America's Biggest Serial Killer» dreht sich um das Thema
Abtreibung. Und er zieht erhebliche Kreise. So erklärt beispielsweise die
Studentin Kathy Zhu, wie der Film sie verändert habe.
Die Studentin Kathy Zhu war vom Film tief berührt und änderte ihre Meinung zum Thema Abtreibung.
Die Resonanz auf den Film «Gosnell: The Trial of America's
Biggest Serial Killer» («Gosnell: Der Gerichtsfall von Amerikas grösstem
Serienmörder») ist riesig. Nach zwei Wochen wurde bereits die Zwei-Millionen-Grenze geknackt, obschon der Film nur in 480 Kinos zu sehen ist.
Er dreht sich um die Verbrechen und den Prozess um Kermit
Gosnell. Der Abtreibungsarzt aus Philadelphia, der bereits 2013 in drei Fällen
wegen Mordes ersten Grades verurteilt wurde, wurde berüchtigt, weil er die
Rückgrate von Neugeborenen durchtrennte, nachdem sie bei verpfuschten
Abtreibungsversuchen lebend geboren wurden.
Von «Pro-Choice» zu
«Pro-Life»
Die Studentin der «University of Central Florida», Kathy
Zhu, twitterte, dass der Film sie tief betroffen gemacht habe. «Gestern war ich noch
Pro-Choice. Ich glaubte, dass Frauen ein Mitspracherecht haben sollten und dass
die Regierung sich nicht in unser Leben einmischen sollte», schrieb sie an ihre
50'000 Follower. «Heute bin ich Pro-Life. Nachdem ich 'Gosnell' sah und gründlich
recherchiert habe, verstehe ich endlich die Schrecken der Schlupflöcher bei
späten Abtreibungen. Bitte geh und sieh dir 'Gosnell' an.»
Viele Social Media-Nutzer lobten die Studentin für ihre Offenheit
und Kühnheit. «Schön, dass du deine Meinung geändert hast», meinte ein
Twitter-Nutzer. «Die Schrecken der Abtreibung enden nicht nur mit dem Tod eines
Babys. Viele Frauen erleiden tiefe emotionale Wunden, wenn sie sich
entscheiden, ihr Kind zu töten. Zum Glück gibt es Vergebung von einem heiligen
und liebenden Gott.»
Der Film führt bei vielen Menschen zu einem Umdenken. Ein anderer Benutzer ermutigte: «Gott segne dich. Ich
hoffe, dass jeder zur gleichen lebensverändernden Reaktion findet wie du.»
Inhalt sorgt für
Aufruhr
188 Säle hatten die geplante Aufführung des Films über Kermit Gosnell ohne klare Begründung fallen gelassen. John Sullivan, Marketingleiter des Films, sagte, er habe in seiner
15-jährigen Erfahrung im Filmbusiness nichts vergleichbares erlebt. Der Film wurde aus den Kinos gestrichen,
obschon er in der ersten Woche landesweit auf Rang 11 und in Woche zwei auf Rang 14 war. So etwas sieht man praktisch nie.
Schon im Vorfeld war die Lage schwierig: Der Film schaffte
es nur knapp auf die Leinwand, nachdem der Richter Jeffrey Mineheart die Veröffentlichung blockieren wollte, weil er
fürchtete, als Teil von «Philadelphias liberaler, korrupter Regierung»
dargestellt zu werden. Da sich in Hollywood niemand mit dem Stoff die Finger
verbrennen wollte, musste das 2,3-Millionen-Budget mittels einer
Crowdfunding-Kampagne zusammengebracht werden.
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