Mit einer «Unterschriften»-Aktion versucht die
Kanadische Downsyndrom-Gesellschaft, dass Menschen mit Trisomie 21 auf die
«Rote Liste» kommen, welche gefährdete Tier- und Pflanzenarten beinhaltet. «Wir
wollen die erste Menschengruppe auf der Liste werden», heisst es in einem
Video.
Junge Menschen mit Trisomie 21 verkleiden sich in einem Video als Tiere, die vom Aussterben bedroht sind.
Bereits knapp 18'000 Mal
ist das Video der Kampagne der Kanadischen Downsyndrom-Gesellschaft seit Anfang
des Monats angeklickt worden: Zu sehen sind junge Menschen mit Trisomie 21,
verkleidet als Tiere, die vor dem Aussterben bedroht sind.
In einer kreativen Video-Kampagne erklärt die Kanadische Downsyndrom-Gesellschaft ihre Bitte.
Sie erklären, dass
sie als erste Menschengruppe dafür kämpfen, auf die «Rote Liste» zu kommen, die
Liste der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Hierzu wurde ein
Antragsschreiben an die Internationale Union zur Bewahrung der Natur versandt,
welche die Rote Liste betreibt.
Der Grund für die
ungewöhnliche Bitte erklären die jungen Menschen, überwiegend professionelle
Schauspieler, in dem Video mit dem Titel «Endangered Syndrome» (Gefährdetes
Syndrom): «Wir brauchen Unterstützung, so wie diese Tiere. Sie machen die Welt
zu einem wunderschönen Ort. Wir auch!»
Mehr Unterstützung für Tierschutzorganisationen
Auf der Webseite der
Organisation werden auch die Fakten unterstrichen: Die Anzahl der Menschen mit Downsyndrom
nehme weltweit ab, da immer mehr Ungeborene mit dem Syndrom abgetrieben würden.
In Dänemark und Island etwa liegt die Zahl der mit Downsyndrom geborenen Babies
bei 0 Prozent (Livenet berichtete).
Zudem sei das Leben der
Menschen mit Trisomie 21 nicht einfach: 65 Prozent von ihnen hätten keine
Arbeit, 25 Prozent der Menschen mit Downsyndrom und zusätzlich intellektuellen
Einschränkungen lebten in Armut – und Tierschutzorganisationen in Nordamerika
erhielten mehr Ressourcen und Finanzierung als Downsyndrom-Organisationen, so
die Webseite.
Unterstützung für die Kampagne
Immer mehr Ungeborene mit dem Syndrom werden abgetrieben.
«Wenn wir so leicht
Mitleid mit gefährdeten Tierarten haben, sollten wir uns dann nicht auch in
gefährdete Menschen einfühlen können?», fragte dazu die Daily-Signal-Journalistin
Kelsey Harkness.
Wer die Kampagne
unterstützen möchte, tut dies in diesem Fall nicht mit einer Unterschrift,
sondern durch die Veröffentlichung der Petition in den sozialen Medien. Mehr
Informationen finden sich auf der Webseite der Kampagne.
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