In der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche bleiben auch künftig die Ordination Homosexueller und die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften verboten. Das hat die Generalkonferenz der EmK mit einer Mehrheit von 53 Prozent (Stimmenverhältnis 438:384) entschieden.
Harald Rückert, Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland.
Der für die EmK in Deutschland
zuständige Bischof Harald Rückert sieht das Ergebnis als «eine weiter
bleibende grosse Herausforderung, an der Einheit der Kirche zu arbeiten
und für die Vielfalt zu werben». Mit diesem Ziel hatte das weltweit
höchste Leitungs- und gesetzgebende Gremium der EMK, die
Generalkonferenz, bei ihrer letzten Tagung im Mai 2016 einen Prozess
angestossen, der mit der jetzigen ausserordentlichen Tagung seinen
Abschluss fand.
Drei Entwürfe zur Entscheidung
Im
Vorfeld waren in einem zweijährigen Prozess drei Entwürfe erarbeitet
worden, die jetzt zur Entscheidung vorlagen. Ein Entwurf, die bisherige
Ordnung der Kirche zu bewahren («Traditional Plan»), ein weiterer, der
die Bewahrung der Einheit der Kirche zum Ziel hatte («One Church Plan»)
sowie ein Entwurf, bei dem sich unter einem gemeinsamen Dach
verschiedene Verbünde bilden sollten, die sich an theologischen
Grundsatzentscheidungen orientieren («Connectional Conference Plan»).
«Praktizierte Homosexualität nicht vereinbar mit der christlichen
Lehre»
Aus
diesen Entwürfen haben die Delegierten den sogenannten «Traditional
Plan» beschlossen. Damit wurde für die weltweite
Evangelisch-methodistische Kirche die bestehende Ordnung bestätigt, in
der praktizierte Homosexualität als nicht vereinbar mit der christlichen
Lehre bezeichnet wird. Die Ordination von homosexuellen Menschen und
die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bleiben verboten.
Ausserdem werden zusätzliche Abschnitte eingefügt, die die konsequente
Anwendung der bisherigen Regelungen sicherstellen sollen.
Die
Entscheidung der Generalkonferenz steht nach Angaben des Referats für
Öffentlichkeitsarbeit der EmK Deutschland unter Vorbehalt und wurde zur
Prüfung der Vereinbarkeit mit der Verfassung der Kirche an den Rechtshof
verwiesen. Deshalb seien viele Einzelheiten einer konsequenteren
Anwendung zurzeit noch unklar.
Evangelisch-methodistische Kirche
Die
Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine evangelische
Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18.
Jahrhundert hervorging. Nach eigenen Angaben zählen sich in Deutschland
rund 51'000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in rund 500 Gemeinden
zur EmK, weltweit rund 12 Millionen Menschen. Die EmK gehört zum Weltrat
Methodistischer Kirchen, in dem über 70 Kirchen methodistischer
Tradition verbunden sind, zu denen sich über 51 Millionen Menschen
zählen.
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