Der Film, der nicht gesehen werden darf, wird zum Kino-Hit
Vieles wurde im Vorfeld unternommen,
um den Pro-Life-Film «Unplanned» auszubremsen. Unter anderem wurde er mit einem «R-Rating» versehen und in den sozialen Medien schlug
die Zensur-Keule zu. Doch am Startwochenende erzielte er doppelt so viel Erfolg, als erwartet wurde.
Szene aus dem Film «Unplanned»
Der
Film erzählt die Geschichte von Abby Johnson, die von einer aufstrebende
Leiterin in einer Abtreibungsklinik wegen des dort Erlebten zu einer Antiabtreibungsaktivistin
wurde. Am Eröffnungswochenende wurde mit einem Einspielergebnis von rund drei Millionen
Dollar gerechnet – geworden sind es rund sechs Millionen Dollar, womit «Unplanned» zum vierterfolgreichsten Film des Wochenendes wurde (hinter «Dumbo»,
«Us» und «Captain Marvel»).
Für
das christliche Unternehmen «Pure Flix» bedeute dies die dritterfolgreichste Eröffnung
hinter «God's Not Dead» (mit 9,2 Millionen Dollar) und «God'sNot Dead 2» (7,6 Millionen Dollar).
«Bemerkenswert»
«Deadline
Hollywood» nennt diesen Erfolg «bemerkenswert», da der Film mit R bewertet
wurde (17-Jährige dürfen nur in Begleitung Erwachsener in die Vorführung). Ausserdem durfte in den meisten grossen TV- und Radio-Stationen keine Werbung gebucht werden.
Szene aus dem Film «Unplanned»
Michael
Scott, CEO von «Pure Flix», erklärt: «Die grosse Zahl von Besuchern zeigt, wie wichtig das
Thema Abtreibung für das Publikum ist.» Dieser
Film könne der Funke sein, der mehr Menschen dazu bringe, den Wert des Lebens zu
verstehen.
Zwischenzeitlich wurde der «Twitter»-Account des Films gesperrt, allerdings nach grossem
Aufschrei im Netz wieder freigeschaltet. «Ob es sich nun um eine
Geschäftsentscheidung von Twitter handelte oder um eine Reaktion von Twitter
auf Beschwerden von Gegnern des Pro-Life-Prinzips, beides ist inakzeptabel»,
sagte Co-Regisseur Chuck Konzelman, wie der Hollywood Reporter berichtete.
Zum
Start war der Film auf über 1'000 Leinwänden zu sehen. Während der nun laufenden
Woche soll die Zahl auf rund 1'700 gesteigert werden.
Basierend auf einer wahren Geschichte
Abby
Johnson war an mehr als 22'000 Abtreibungen beteiligt und beriet unzählige Frauen
bei ihren Entscheidungen. Sie kämpfte für abtreibungs-befürwortende Gesetze, bis sie eines Tages eine ultraschallgeführte Abtreibung sah, die ihr Denken veränderte.
Abby
Johnson, die gerade ihr achtes Baby erwartet, erinnert sich: «Ich arbeitete acht Jahre meines
Lebens für 'Planned Parenthood', den grössten Abtreibungsanbieter unseres
Landes. Im Oktober 2009 sah ich eine ultraschallgeführte Abtreibung, bei der
ein 13 Wochen altes Baby gegen die Abtreibungsinstrumente um sein Leben
kämpfte.» Da war für sie klar, dass sie nie wieder an so etwas teilnehmen
kann.
Keine Unterstützung
Abby Johnson
Seitdem
setzt sie sich für das Leben der Ungeborenen ein. Viele würden Abtreibungen
normalisieren wollen. «Sie sagen, es sei nur ein medizinisches Verfahren. Doch
das Leben eines Menschen zu nehmen, ist nicht normal. Es ist etwas, womit
Frauen für den Rest ihres Lebens leben müssen.»
Als
sie ihre Meinung änderte, habe die Industrie versucht vor Gericht zu erwirken,
dass sie mit niemandem über die Geschehnisse sprechen dürfe. Eigentlich
hatte sie gar nicht vor, ihre Geschichte zu erzählen. Doch weil «Planned
Parenthood» damals eine Pressemitteilung verschickte, wurden ihre Erlebnisse
erst recht aufgegriffen, unter anderem auch von den Nachrichtenagenturen «CNN» und «Fox News». Alle wollten
wissen, was sie nicht sagen «durfte». Behauptet wurde, sie wäre eine
frustrierte Angestellte, die mit einer falschen Geschichte Millionen verdienen wolle.
Das
Gegenteil sei der Fall gewesen und noch mehr: «Uns wurde gesagt, dass wir die Abtreibungsquote in unserer Klinik verdoppeln müssten. Wir sollten mehr
Abtreibungen verkaufen und Abtreibungen bis zum 6. Monat durchführen. Ich fand das absurd. Ich war sehr besorgt über das, was vor sich ging.»
«Ich sah, worum es ging»
«Ich
wusste nicht, ob sich die Organisation veränderte oder ob ich, weil ich immer mehr im Management involviert war, einfach tiefer in das hineinsah, was vor
sich ging.»
Eigentlich
sei es das Letztere gewesen. «Ehrlich gesagt, fühlte ich mich von ihnen
getäuscht. Ich arbeitete dort jahrelang und hatte immer gehört, dass man
versuche, die Zahl der Abtreibungen zu reduzieren. Ich erkannte, dass es eine
Lüge war. Wir hatten alle an diese Idee geglaubt. Dort zu arbeiten sollte eigentlich Freude bereiten, da man Frauen hilft. Doch das war alles eine Lüge.»
Und
weiter: «Ich bin erstaunt, dass Gott diese Pressemitteilung benutzt hat, um
mich ins öffentliche Rampenlicht zu rücken und meine Geschichte zu erzählen.
Ich habe heute eine Stimme, um zu enthüllen, was in diesen Kliniken in ganz
Amerika passiert.»
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