Morgen Samstag, am 14. September 2019, kann der «Marsch fürs Läbe» in
Zürich stattfinden. Bis zuletzt stand die Demonstration auf der Kippe.
Auch in diesem Jahr müssen die Abtreibungsgegner mit heftigen Gegenwind
rechnen.
«Marsch fürs Läbe»
Der «Marsch fürs Läbe» findet morgen Samstag in Zürich statt. Am Vormittag wird eine Heilige
Messe mit Weihbischof Marian Eleganti in der Liebfrauenkirche gefeiert.
Parallel dazu gibt es ein Gebetstreffen im Prayerhouse Zürich. Um 14 Uhr
startet der Demonstrationszug vom Turbinenplatz in Zürich aus. In
diesem Jahr dreht sich alles um das Lebensrecht von Menschen mit
Down-Syndrom.
Ob die Veranstaltung wieder mit einem Demonstrationszug stattfinden kann, stand lange auf der Kippe. Erst Ende August hatte das Zürcher Verwaltungsgericht den
«Marsch fürs Läbe» bewilligt. Zuvor hatte es längere juristische
Auseinandersetzungen wegen möglicher Sicherheitsbedenken gegeben. Die
Stadt darf laut Urteil aber die «konkrete Route unter Berücksichtigung
der Sicherheitsaspekte und der Strassenbaustellen festlegen».
«Gegen systematisches Eliminieren protestieren»
Da die Gefahr von Ausschreitungen nicht von den Marschteilnehmern
ausgehe, sei «es gerade Aufgabe der Behörde, die Kundgebung vor der
befürchteten Fremdeinwirkung zu schützen». Das Restrisiko könne durch
die Arbeit der Polizei gut bewältigt werden. Die Christen wollen gegen
das «systematische Eliminieren von behindertem Leben demonstrieren». Am
Samstag sollen Betroffene von ihren Erfahrungen mit dem Down-Syndrom
berichten.
Laut Schätzungen werden inzwischen 90 Prozent der Kinder mit dem
Befund «Trisomie 21» abgetrieben. Die Abtreibungsgegner wollen auch
politische Massnahmen diskutieren, die die Situation von Betroffenen und
ihren Angehörigen verbessert. Prominentestes Mitglied im Vorstand des
Vereins ist Jürg Läderach. Er ist Inhaber und Verwaltungsratspräsident
der Läderach AG. Durch sein Engagement möchte sich der
Schokoladenfabrikant gegen «den Moralzerfall» zur Wehr setzen.
Gegendemonstration der Juso gestattet
Der Verein «Marsch fürs Läbe» ist eigenen Angaben zufolge
international mit Lebensrechtsbewegungen vernetzt. Er setzt sich mit
demokratischen und gewaltfreien Mitteln für das Lebensrecht ungeborener
Kinder ein. Den jährlichen Marsch unterstützen verschiedene christliche
Organisationen, darunter die Schweizerische Evangelische Allianz. Am
Samstag müssen die Demonstranten mit Gegenwind rechnen. Das Züricher
Sicherheitsdepartement hat den Jungsozialisten eine Gegendemonstration
gestattet, die um 14 Uhr auf dem Helvetiaplatz beginnen soll.
Bis zu 8'000 Leuten bei Marsch in Berlin erwartet
Eine Woche später am 21. September findet dann in Berlin das deutsche
Pendant statt. Der Bundesverband Lebensrecht ruft zur Teilnahme am
«Marsch für das Leben» auf. Die Veranstalter rechnen laut der
Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit 5'000 bis 8'000 Teilnehmern.
Der Marsch für das Leben startet mit einer Kundgebung vor dem Reichstag.
Danach ziehen die Demonstranten durch die Stadt. Anschliessend gibt es
einen ökumenischen Gottesdienst.
Prominente Unterstützer sind der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki
sowie die Erzbischöfe von Freiburg und Paderborn, Stephan Burger und
Hans-Josef Becker. Vor Ort sein wollen die Bischöfe Rudolf Voderholzer
(Regensburg) und Stefan Oster (Passau). Führende Vertreter der
Evangelischen Kirche in Deutschland haben bisher nicht zugesagt. Die Deutsche Evangelische Allianz
ist durch ihren Vorsitzenden, Ekkehart Vetter, und den ehemaligen
Generalsekretär Hartmut Steeb vertreten. Auch in diesem Jahr sollen
Gegendemonstrationen gegen den Marsch für das Leben stattfinden.
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