1'200 Lebensschützer demonstrierten für Kinder mit Down Syndrom
Der 10. «Marsch fürs Läbe» zog gestern, am 14. September 2019, unter grossem Polizeischutz friedlich durch die Strassen Zürichs und sensibilisierten dafür, dass bis zu 90 Prozent der Kinder mit Down Syndrom inzwischen nicht mehr zur Welt kommen dürfen.
Eindrückliche Lebensberichte am «Marsch fürs Läbe» 2019
Unter dem Motto fand gestern in Zürich der 10. Marsch fürs Läbe statt. Gemäss Zählung der Organisatoren fanden sich über 1'200 Menschen zu der überkonfessionellen Veranstaltung mit Demonstrationszug auf dem Turbinenplatz ein. Neben Teilnehmern aus der Deutsch- und Westschweiz und dem Tessin wurde der Schweizer Lebensrechtsmarsch auch in diesem Jahr wieder von zahlreichen Gästen aus dem Ausland unterstützt: Prolife-Gruppen aus Polen, Österreich und Deutschland waren angereist, um sich für das Leben von Kindern mit Down Syndrom einzusetzen.
Hilfsangebote und politische Statements
«Danke, dass ich leben darf!» war das Motto 2019.
Zu Beginn der Kundgebung berichtete Monika Schmid vom Huus Rägeboge, Wattwil, wie sie mit ihrem Mann nach der Geburt ihrer Tochter Priscilla weitere Kinder mit Down Syndrom adoptierte und schliesslich ein Haus gründete, das begleitetes Wohnen und Arbeiten in familiärer Atmosphäre für Menschen mit geistiger Behinderung bietet. «So lernen Kinder wie auch Erwachsene, dass das Leben nicht perfekt sein muss und man mit einem Defizit ein lebenswertes und glückliches Leben führen kann. Man soll sehen und erleben, dass gerade auch diese Menschen viel geben können und das Recht auf Leben haben.»
Mit «Hopestory suisse» wurde ein weiteres Hilfsangebot für Menschen mit Trisomie 21 vorgestellt. Das Projekt soll im Februar starten und Eltern, die ein Kind mit Down Syndrom erwarten, Hilfestellung bieten. Dass zudem auch politischer Einsatz und Weichenstellungen notwendig sind, betonte Kantonsrat Hans Egli (EDU ZH) in seiner Ansprache. Die Einführung von Babyfenstern «für Mütter in Not als Not-Lösung anstelle der Abtreibung» führte Egli ebenso an wie den Umstand, dass die psychischen Folgen einer Abtreibung für die Frau sowohl von den Beratungsstellen wie auch von den Schulen kaum ernsthaft berücksichtigt werden.
«Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen»
Mehrfach wurde am Anlass an das erinnert, was in der Präambel der Schweizer Bundesverfassung festgehalten ist: «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.» Der Marsch fürs Läbe hat den Schwächsten des Schweizer Volkes am heutigen Samstag eine Stimme verliehen. Bleibt zu hoffen, dass diese von möglichst vielen wahrgenommen wird.
«Marsch fürs Läbe» 2019
Musikalisch umrahmt wurde der Anlass von Sybille Böhlen und Band. Den
einstündigen Marsch durch die Strassen Zürichs (Kreis 5) begleitete
zudem die Jubeltrubel-Brassband. Dieser war einer der Höhepunkte des
Tages, nachdem die Stadt Zürich den Lebensrechtsmarsch mehrfach
verbieten wollte. Doch sowohl Statthalteramt als auch Verwaltungsgericht
hatten zugunsten des Marsches entschieden. Unter grossem Polizeieinsatz
fand der friedliche Menschenzug denn auch statt, wenn auch mit einiger
Verspätung aufgrund von Blockaden linksextremer Kreise.
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