Gegen Unterernährung

Warum Pastoren in Venezuela zu Gemüsegärtnern werden

Es ist ein neues Projekt der «Alianza Solidaria» (dt. Solidarische Allianz), einer gemeinnützigen Organisation, die der Evangelischen Allianz Spanien untergeordnet ist. Christliche Familien Venezuelas, dazu gehören auch Pastorenfamilien, lernen, wie sie Gemüse anbauen können und so ihre Ernährung verbessern.

Zoom
Projekt in Venezuela (Bild: Protestante Digital / Alianza Solidaria)
Schon vor der Pandemie war die gesunde Ernährung vieler Venezolaner häufig nicht gewährleistet. Die Pandemie hat diese Situation nun noch verschlimmert. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird die Anzahl unterernährter Menschen weltweit – bisher laut FAO etwa 827 Millionen Menschen – aufgrund der aktuellen Situation um 83 bis 132 Millionen ansteigen.

Um hier gegenzusteuern, wurde das Projekt in Guacara, Maracay, Barlovento, San Joaquín und weiteren Orten Venezuelas begonnen. Ziel ist es, «Familien, die von Unterernährung betroffen sind, sowie die Gemeindeleiter der Orte zu schulen, damit sie sich Wissen und Fähigkeiten aneignen zur Produktion ihrer eigenen Lebensmittel durch den Anbau von Kräutern und Gemüse für sie selbst und ihre Dörfer», schreibt das Portal Protestante Digital. 

Mit Hilfe vom Landwirtschaftsingenieur

Zunächst wurden hierfür 20 Familien ausgesucht, die anfänglich an dem Projekt teilnehmen. Sie sollen vor allem Gemüse anpflanzen, das nicht länger als drei Monate zum Wachsen braucht, so dass die Familien schon bald mit der Ernte beginnen können. Die Schulungen werden vom Landwirtschaftsingenieur Orlando Obando durchgeführt, der dabei mit diversen Koordinatoren vor Ort arbeitet. Dieses Team übersieht die Arbeit der Teilnehmer und bietet auch nach der Schulung weiter Unterstützung, Wissen und Hilfe, wo dies nötig ist. Alle 14 Tage finden die Schulungen statt und in demselben Abstand werden die Familien besucht und die Projekte beurteilt.

Nachhaltigkeit unterstützt

So sollen die teilnehmenden Familien und Pastoren auf lange Zeit mit gesunder Nahrung versorgt werden und ihr Wissen an andere Menschen weitergeben. Die Sozialarbeiterin Rebeca Bravo koordiniert das Projekt und erklärte gegenüber Protestante Digital: «Wir hoffen, dass (durch das Projekt) das Defizit an Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen aufgeholt wird, insbesondere in der Ernährung der Kinder der teilnehmenden Familien. Und wir hoffen auch, dass noch viele weitere Familien von der Erfahrung der teilnehmenden Familien lernen und motiviert werden, ihren eigenen Gemüsegarten anzubauen.»

Zum Thema:
JAM Schweiz-Leiter in Angola: «Der Hunger wäre sowas von vermeidbar!»
«Eine der schlimmsten Krisen»: Kritische Situation für Kinder in Venezuela
Unruhen in Venezuela: Christen bitten um Gebet für die Nation

Datum: 07.12.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige