Völker dieser Erde

Die Mel führen Opferrituale mit Büffeln und Kühen durch

Mit Mel Gibson oder dem Vornamen Melanie hat das asiatische Volk «Mel» nichts gemein. Es ist ein Volk, das im Norden von Kambodscha lebt und das animistische Rituale durchführt.

Zoom
Ein Mädchen aus dem Stamm Mel und der Ort aufgezeigt auf der Karte.
Im deutschen oder englischen Sprachraum steht «Mel» für die Abkürzung des weiblichen Vornamens Melanie. Doch es gibt auch eine Volksgruppe, die so heisst. Die Mel leben in der Provinz Kracheh im Norden von Kambodscha. Der gesamte Volksstamm umfasst rund 3'000 Zugehörige. Sie leben hauptsächlich auf der gut zugänglichen Seite des Flusses Krieng. Ein einfacher Pfad dient als Strasse zur Hauptstadt von Kracheh, die ein paar hundert Kilometer entfernt liegt.

«Oft fungieren die Mel als Mittler zwischen den abgelegenen Urwaldvölkern und den Khmer, die ihre Produkte kaufen», berichten die «Etnopedia»-Völkerkenner. «Abgelegenere Völker der Kroal und T‘moan sammeln Waren wie Harz oder kleine Tiere aus dem Urwald und verkaufen diese an die Mel, welche sie wiederum mit einer kleinen Gewinnspanne an die Khmer weiterverkaufen.» Vergleichsweise gebe es viele reiche Menschen unter den Mel. Manche würden sogar mit Tigern oder Bären handeln.

Büffel werden geopfert

Ihre Geschichte ist animistisch geprägt, weiss die Gebetsbewegung «Global Prayer Digest». Viele hätten sich mittlerweile zwar offiziell dem Buddhismus zugewandt, praktizieren aber weiterhin einen traditionellen Animismus*.

In den grössten Dörfern, in denen der Buddhismus den Animismus abgelöst hat, schlichen sich äussere Einflüsse ein. Im Hauptort Ralouh existieren auch Karaoke-Bars und Prostitution. In den Dörfern der Randregionen sind die Mel Animisten geblieben. In jährlichen Opferritualen werden Wasserbüffel oder Kühe geschlachtet, stellen die Völkerkenner des «Joshua Project» fest. Etwas regelmässiger werden Hühner oder Schweine gegen Krankheiten oder einen Bann geopfert.

Auch Christen unter den Mel

Rund sechzig Zugehörige sind Christen, die in verschiedenen Dörfern leben. Bibelübersetzung und andere Literatur ist aber noch keine in die Sprache der Mel bekannt; die Sprache heisst im Übrigen gleich wie das Volk, nämlich Mel.

Beten für die Mel

«Etnopedia» bittet um Gebet für die Volksgruppe, zum Beispiel dass Menschen sie über den christlichen Glauben informieren und dass die Bewohner für das Evangelium offen werden. Und die Webseite nennt noch einen weiteren Punkt: «Betet, dass Gott sich unter den Mel nach Jesaja 65,1 direkt offenbart oder dass der Heilige Geist sie unbewusst so führt, dass sie das Evangelium des Lebens kennen lernen. Träume haben Menschen schon oft auf Jesus hingewiesen.»

* Definition Animismus nach Wikipedia

Zur Webseite:
Joshua Project
Global Prayer Digest

Zum Thema:
Den kennenlernen, der alle Völker liebt

Zur Serie «Völker dieser Erde»
Die «Ole» leben in den «Schwarzen Bergen»
Welche Boten gehen zum Volk der Boten?
Adi ist nicht nur ein Spitzname – sondern auch ein Volk
Die Bagheti stammen nicht aus Paris
Das Volk der Abdul haut auf die Pauke
Bei den Hela kann es hell werden
Ob die A‘ou wehleidiger sind als andere Ethnien?
Berti ist nicht eine alte Frau, sondern ein Volk
Die Yizi haben es nicht easy
Es gibt nur 180‘000 Amis!
Alu gibt es auch aus Fleisch und Blut
Tatsächlich: Es gibt ein Volk, das Bade heisst
Bei den Bei
Es gibt sie wirklich, die Aragonesen

Datum: 26.11.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige