Und wieder schaut die Welt zu

Khamenei: «Krebsgeschwür Israel muss zerstört werden»

Während sich der Westen noch im Atomdeal mit dem Iran sonnt, rasselt Irans religiöser Übervater Ayatollah Ali Khamenei wieder mit dem Säbel. In seinem jüngsten Buch schreibt er, das «Krebsgeschwür Israel» müsse zerstört werden – niemand wird sagen können, er hätte es nicht gewusst.

Zoom
Ayatollah Ali Khamenei, der politische und religiöse Führer des schiitischen Irans.
Wenige Wochen nach dem im Westen gepriesenen Atomdeal liefert Ayatollah Ali Khamenei, der religiöse Führer der Islamischen Republik Iran, eine schriftliche Kriegserklärung an Israel sowie alle nicht-islamischen Menschen. Zum einen müsse die Welt unter islamische Herrschaft gebracht werden, heisst es in der Literatur des obersten Islam-Gelehrten. Zum anderen gelte es, das «Krebsgeschwür Israel» zu zerstören und «Jerusalem von den Juden zu befreien».

«Macht grösser denn je»

Nicht zum ersten Mal kündigt Khamenei den Willen an, den jüdischen Staat zu vernichten.

In der Zeitung «Jüdische Allgemeine» kommentiert Philipp Peyman Engel, Jude mit iranischen Wurzeln, dass Millionen Perser im Exil ob dem Atomdeal mit den Mullahs entsetzt sind: «Khamenei ist keineswegs ein tattriger Turbanträger, er ist der mächtigste Politiker der schiitischen Welt. Und durch das Aussetzen der Sanktionen ist die Macht des Regimes grösser denn je.»

Saudis nicht begeistert

Eine atomare Vernichtung Israels – entsprechende Äusserungen waren im Iran verschiedentlich gefallen – würde die Palästinenser genauso treffen wie unter anderem Teile Saudi-Arabiens.

Ohnehin gefällt das atomare Erstarken Irans den sunnitischen Scheichs überhaupt nicht. Eine schiitische Bombe würde in Riad für Angst und Schrecken sorgen; sowie für eine Annäherung an Israel. So wie damals, im Krieg Israels gegen die schiitische Hisbollah, als der Westen Israel heftig kritisierte, während die sunnitische Welt sich diskret zurückhielt, da mit der Hisbollah ein schiitischer Brandstifter zurückgeworfen wurde, unter welchem insbesondere Sunniten leiden.

Zum Thema:
Mitschuld an IS: Irakischer Parteichef fordert Frieden mit Israel
Gewehr am Rednerpult: Trotz Gewalt wächst die Kirche im Iran
Iran-Deal: Verfolgte Kirche wurde links liegen gelassen

Datum: 25.08.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel heute

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Im Iran
Viele Christen versammeln sich jeden Abend im Iran, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und das Abendmahl zu nehmen. Im Vergleich zu einmal pro Monat...
Isaak und Abimelech
Evan Thomas hat über 40 Jahre der Versöhnung zwischen lokalen Nachfolgern Jesu im israelisch-palästinensischen Konflikt gewidmet. Er stellt das...
Neuausrichtung
Vreni Müllhaupt ist in einer Bauernfamilie gross geworden. Dass sie einmal Strassenkinder der peruanischen Hauptstadt Lima aufsuchen würde, hatte sie...
In Mikronesien
Ein Missionsflugdienst leistet humanitäre Hilfe im Inselgebiet Mikronesien. Er nimmt aber auch Passagiere an Bord und breitet das Evangelium aus.

Anzeige