In der Krise

Raketenalarm-App wird zur Gebetserinnerung

Die «Red-Alarm»-App für Smartphones warnt Menschen in Israel bei akuten Raketenangriffen und hilft ihnen, rechtzeitig in Sicherheit zu kommen. Doch Christen in aller Welt nutzen dieselbe Anwendung, um für Israel zu beten.

Zoom
Menschen aus Sderot bringen sich nach einem Raketenalarm in Sicherheit
In den vergangenen Wochen wurde Israel von so vielen Raketen angegriffen wie in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr. Viele der Menschen, die in den betroffenen Gebieten wohnen, nutzen Smartphone-Anwendungen, die sie bei akuten Angriffen warnen und ihnen damit die Chance geben, rechtzeitig an einen sicheren Ort zu gelangen.

Doch Menschen in aller Welt haben solche Warn-Anwendungen auf ihrem Smartphone installiert, manche einfach aus Mitgefühl. Andere – insbesondere Christen in den USA – nutzen diese App als Gebets-Vorrichtung. Etwa Lisa und Wayne Craig in Texas, die seit einem Israel-Aufenthalt 2014 die Anwendung auf dem Telefon installiert haben. «Letzte Nacht hatten wir unsere Telefone auf Vibrationsalarm, um nicht ganz leise zu stellen, was da los war», berichtete Lisa Craig gegenüber Breaking Israel News. «Es ist schwer, dies von so weit weg zu hören und zu wissen, dass uns unsere Hände gebunden sind. Wir würden Israel gerne Sicherheit geben… Wir werden weiterhin die Psalmen lesen und beten.» Das Ehepaar möchte im nächsten Monat erneut Israel besuchen, egal, ob die Angriffe bis dahin aufgehört haben oder nicht.

Gebet und ermutigende Nachrichten

Auch Pastor Trey Graham in Texas nutzt die App für Gebet. Oft gehe das warnende Summen mitten in der Nacht bei ihm los. Doch egal, welche Uhrzeit es ist, betet Graham in dem Moment für Israel. «Ich bete für Schutz der unschuldigen Opfer in ihren Häusern. Ich bete für die Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, die kämpfen müssen. Ich bete, dass die bösen Terroristen besiegt werden. Ich bete für Israels Anführer, dass sie mutige und weise Entscheidungen treffen. Ich schicke meinen Freunden, die in den betroffenen Gebieten leben, Nachrichten zur Ermutigung. Und ich beantworte Fragen von amerikanischen Christen, die die Berichte sehen und mehr Details wissen möchten.»

Dank für die Anteilname

In Israel ist man für diese Anteilname und für die Gebete aus aller Welt dankbar. «Es erwärmt einem das Herz zu wissen, dass Christen in der ganzen Welt die ‚Red-Alert‘-App heruntergeladen haben, damit sie fühlen können, was das jüdische Volk in diesen Krisenzeiten empfindet», sagte etwa Rabbi Tuly Weisz gegenüber Breaking Israel News. «Wir wissen, dass Gott unseren Schmerz spürt und mit uns in der Krise geht. Psalm 91, Vers 15 sagt uns das: ‚Ich bin bei ihm in der Not’.»

Zum Thema:
Terroranschläge in Israel: 54 Anschläge geschahen, 400 konnten verhindert werden
Nach Flucht: «Israeli kümmern sich besser um Palästinenser als die Hamas»
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Datum: 21.05.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Breaking Israel News

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